Die Hallertau ist das Paradies für Freunde und Freundinnen des Bieres und anderer Hopfenprodukte. Hier ist das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt, das es auf stolze 2.400 Quadratkilometer Anbaufläche bringt. In Wolnzach wurde dieser Tatsache das Deutsche Hopfenmuseum gewidmet.
Inmitten der vom Hopfenanbau geprägten Hallertau bietet dieser kleine Hopfenlehrpfad Gelegenheit zu einer entspannten und interessanten Runde. Wolnzach, links und rechts des Flusses Wolnzach, liegt im fruchtbaren so genannten Tertiärhügelland der Hallertau und wurde erstmals im 8. Jahrhundert genannt, in Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Wessobrunn.
Wir starten beim Parkplatz an der Bahn, gegenüber ist der Feststadl. Wir queren die Wendenstraße und gehen die Straße Edenthal. Nach rund 500m öffnet sich die Runde, wir halten uns rechts und lernen allerhand über die verschiedenen Formen von Wild-, Wald und Kulturpflanzen, über ökologische Zusammenhänge und Sachen, wo wir nicht mal gewusst hätten, dass man danach fragen kann.
Einmal „angefüttert“ kann man das Thema vertiefen. Hopfen (Humulus) ist eine Pflanzengattung der Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae) und kommt nur auf der Nordhalbkugel vor. Wäre es andersrum, wäre vermutlich auch die Debatte um Legalisierung diverser Rauschmittel eine andere. Hopfenpflanzen winden sich als Schlingpflanzen. Das Benehmen nennt sich „hopfisch“. Der Hopfen ist der Gegenspieler des Malzes und macht aus einem süßen Saft einen würzigen.
Rund 10.000 Jahre ist es wohl her, dass entdeckt wurde, dass herumliegengelassener Getreidebrei vergärt: die Idee Bier war geboren und wurde, so eine Entdeckung, als erstes im Norden von Israel betrieblich kultiviert. Während wir gemütlich durch die Feldflure wandern, Wälder streifen, uns hopfisch entlang der Infotafeln schlängeln, bekommen wir Durst.
Dagegen sind ja nicht nur Hopfen und Malz gewachsen, sondern auch Quellen gesprudelt oder Früchte gereift: Alles zu finden in Wolnzach, mit dem Deutschen Hopfenmuseum, dem denkmalgeschützten Ensemble Marktplatz mit dem hübschen Rathaus von 1859.
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