So ausufernd wie das Gebiet von Berlin sich darstellt, erscheint es nicht abwegig, eine Wanderung zu unternehmen, ohne die Hauptstadt je zu verlassen. Klar, für Natursuchende ist das eher nichts. Wer hingegen gerne mal einen Spaziergang zwischen kulturhistorischen Denkmälern unternimmt, macht mit diesem Ausflug nichts falsch. Er erstreckt sich auf etwa zehn Kilometern durchaus über einige Grünanlagen und widmet sich dem Stadtviertel Britz – inklusive UNESCO-Welterbe.
Es handelt sich um eine ausgeschriebene Wanderstrecke des Deutschen Volkssportverbands (DVV) mit dem Titel „Hufeisenwanderung“. Sie startet an der Fritz-Reuter-Allee im Neuköllner Ortsteil Britz. Hierhin kommt man ganz gut mit der U-Bahnlinie U7. Unser Start liegt zwischen den U-Bahnhöfen Blaschkoallee und Parchimer Allee. Bevor es losgeht, kann sich an der Bäckerei noch mit Proviant eingedeckt werden; den genießt man später besser im Grünen.
Im Mittelpunkt der Route steht die sogenannte Hufeisensiedlung, die auf der Fläche des ehemaligen Rittergutes Britz zwischen 1925 und 1933 unter Federführung des Architekten Bruno Taut gebaut wurde. Das zentrale Gebäude erinnert an ein Hufeisen und bietet weitere Informationen.
Trotz ihrer relativ neuen Entstehungszeit zählen die Sozialbauten seit 2008 mit fünf anderen Kiezen unter dem Titel „Siedlungen der Berliner Moderne“ zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Hufeisensiedlung war richtungsweisend für die Siedlungsarchitektur der 1920er und 1930er Jahre und ist auch heute noch trotz der relativ kleinen Wohnflächen zwischen 49 m² und 124 m² nicht nur eine architektonische Ikone von Weltrang, sondern auch ein beliebtes und attraktives Wohngebiet.
Wer sich für diesen Stil nicht begeistern kann, spaziert einfach durch die Straßen und Gartenanlage zum Teltowkanal. Am Kanal können wir unsere mitgebrachten Speisen genießen und verweilen. Davon abgesehen stehen ebenso Gaststätten bereit, die mit ihren Speisen Besucher anlocken.
Außerdem kommen Spaziergänger zum Schloss Britz, das mit dem zugehörigen Gutshof ein weitaus klassischeres Ausflugsziel bildet. Die Wurzeln des Prachtbaus reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, heute erstrahlt er allerdings maßgeblich im Bild des 19. Jahrhunderts. Der umliegende Garten eignet sich gut zum Schlendern und Abschalten. Mit seinen Tieren, zum Beispiel Pferden, lohnt sich der Besuch des Gutshofes ebenfalls mit Kindern.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die Dorfkirche aus dem Mittelalter sowie das Museum Neukölln, welches die Entwicklung des gesamten Viertels nachzeichnet. Bevor es nach Hause geht, lädt das Restaurant Buchholz auf eine ausgiebige Mahlzeit.
Bildnachweis: Von Rainer Halama [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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