Als Wittelsbacher Land wir der bayerische Landkreis Aichach-Friedberg bezeichnet. Das Adelsgeschlecht der Wittelsbacher regierte Bayern für 738 Jahre. Man spricht hier eine Mischung aus baierischem Dialekt, gesprenkelt mit schwäbischen Anteilen. Statt: „kannst du … “, heißt es: „kannsch du …“.
Wir können uns jedenfalls heute Naturzeit im Mittelpunkt des Landkreises gönnen. Die Runde über vornehmlich befestigte Wege mit teils Wiesen und Pfaden führt uns durch die Hügellandschaft mit munterem Auf- und Ab. Start ist an der Dorfstraße, am nördlichen Ortsausgang von Edenried. Gleich am Anfang sehen wir den markierten Mittelpunkt des Landkreises. Wir wandern mit Feldflur, Wiesen und Waldrand abwärts nach Griesbeckerzell am Kulturgraben.
Unterwegs durchs Herz treffen wir am Wegesrand immer wieder auf Zeugen der Frömmigkeit mit Kreuzen. In Griesbeckerzell kommen wir an der Kirche St. Laurentius (1837) vorbei. Am südlichen Ortsausgang verlassen wir die Hofstraße, queren den Kulturgraben und wandern durch Feld und Wald nach Obergriesbach, das wir lediglich ein wenig streifen. Am Sportplatz vorbei kommen wir nach Zahling, das zu Obergriesbach zählt und auch im Donau-Isar-Hügelland liegt.
In Zahling wurde eine früh- oder hochmittelalterliche Wallanlage ausgemacht, die Wehrzwecken diente, vermutlich. Vielleicht hat man sich gegen den Einfall der Ungarn (ab 899) abzuschotten versucht. In Zahling ist die Kirche St. Gregor (1778) zu sehen.
Durch die Hügellandschaft und Flure wandern wir über Neuhausen nach Edenried, das wir zum Abschluss queren. Edenried ist der westlichste Stadtteil von Aichach, 9km von der Stadt entfernt. Wir machen noch eine Visite zur Kirche St. Vitus, die von einem Friedhof umgeben ist. Das katholische Kirchlein stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde im 19. etwas verändert.
Bildnachweis: Von Divergent 2015 [CC BY-SA] via Wikimedia Commons