Die heutige Wanderung verläuft im Nationalpark Eifel und am Ufer der Urfttalsperre. Der Weg geht über die baumlose Dreiborner Hochfläche, die bis zum 31.12.2005 das Gebiet des Truppenübungsplatzes Vogelsang ausgemacht hat. Hier besteht strenges Wegegebot, weil im Gebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes noch viele Minen und Übungsmunition ruhen. Einkehrmöglichkeiten gibt es beim Besucherzentrum der ehemaligen NS-Ordensburg „Vogelsang“, in Einruhr und an dem Ausflugslokal „Urfttalsperre“ an der Staumauer des Obersees.
Wir starten am Besucherparkplatz der ehemaligen NS-Ordensburg „Vogelsang“. Wir gehen zu den Ruinen des ehemaligen Dorfes Wollseifen auf der Dreiborner Hochfläche. Wollseifen lag im Gebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes „Vogelsang“. Die Bewohner mussten ihren Wohnort zum 01.09.1946 verlassen. Das Gelände wurde lange Jahre von der belgischen Armee als Truppenübungsplatz genutzt. Die Wege sind durch Holzpfähle markiert und das Wiesengelände ist durch die militärische Nutzung stark verdichtet. Die offenen Flächen der „Dreiborner Hochfläche“ liegen zwar in der Kernzone des Nationalparks, werden aber als Managementzone dauerhaft aktiv zum Schutz seltener Arten per Weidewirtschaft bearbeitet.
Im verlassenen Dorf „Wollseifen“ stehen nur noch wenige Gebäude, wie das Schulhaus und die Kirche. Sie sind mit Infotafeln versehen und dienen der Mahnung für die geschichtlichen Verirrungen. Daneben gibt es auch neu erbaute Rohbauten, in denen die belgische Armee den Häuserkampf übte.
Wir gehen weiter über die windanfällige Hochfläche bis zur Abzweigung, die in den Wald oberhalb von Einruhr führt und weiter an den Rand des gleichnamigen Ortes. Hier stoßen wir auf die Beschilderung des Eifelsteigs und der Wasserlandroute. Unser Weg führt abwärts dem Obersee der Rurtalsperre entgegen. Durch Laubwald meist Buchen und Eichen sehen wir die Wasserfläche im Sonnenlicht schimmern.
Immer direkt an der Talsperre entlang erreichen wir das Bauwerk der Staumauer der Urfttalsperre. Hier gibt es ein Ausflugslokal, das von April – Oktober täglich von 10.00 – 18.00 Uhr geöffnet hat. Nach einer kleinen Pause bewältigen wir die restlichen Kilometer auf dem Uferseeweg am nördlichen Ufer des Stausees.
Wir erreichen nach knapp 5 km auf dem Urftrandweg, gut befestigt, aber nicht asphaltiert, die erst im September 2009 eröffnete Victor-Neels-Hängebrücke. Wir gelangen zum Südufer und bezwingen die starke Steigung, 600 m bis 16 %, zum Besucherzentrum der ehemaligen NS-Ordensburg „Vogelsang“. Hier sollte ab 1936 der Führungsnachwuchs der NSDAP geschult werden. Diese Epoche währte aber nur bis 1939 und wurde vom Beginn des 2. Weltkrieges unterbrochen und beendet.
Viele Absolventen der NS-Ordensburg „Vogelsang“ starben als fanatische Kämpfer im 2. Weltkrieg oder waren in Kriegsverbrechen in Osteuropa verwickelt. Bis heute, möchte kein Aktiver der Ordensburg über diese Vorgänge sprechen. Auf dem Gelände sind noch viele Relikte enthalten, die von der verbrecherischen und größenwahnsinnigen Ideologie der Nationalsozialisten zeugen. Wenige Meter, vorbei an der ehemaligen belgischen Kaserne „Van Dooren“ und der belgische Tankstelle bringen uns zu unserem Ausgangspunkt, dem großen Besucherparkplatz.
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