Wir starten im Nationalpark Hohe Tauern, bei der Patscher Hütte, die auf rund 1.675m und der Schwarzach ist. Die Schwarzach wird auch unsere Begleiterin auf dem Weg zur Jagdhausalm, die am zufließenden Arventalbach (auch Affentalbach genannt) ist. Die Jagdhausalm, auf 2.009m Höhe, wurde erstmals 1212 urkundlich genannt.
Die Jagdhausalm am Ende des Osttiroler Defereggentals gehört zu den ältesten Almen Österreichs. Hier stehen 16 Steinhäuser um eine Kapelle. Die Häuser sind aus Stein, denn man ist hier über der Waldgrenze. Jagdhausalm wird auch schon mal als „tibetisches Dorf“ bezeichnet. Wer dort wohnt, darf auch mit dem Auto hinfahren. Alle anderen wandern.
Bis zum Gasthof Oberhaus wandern wir überwiegend am Fahrweg, die Schwarzach zur Linken. Wir kommen zur Oberhausalm. Mit Bachquerungen wandern wir zur Unteren Seebachalm und Oberen Seebachalm. Beim Aufsteigen verändert sich nach und nach die Vegetationsform. Wir genießen die Bergwelt mit den herrlichen Aussichten rundherum und dem Rauschen des Baches. Auch sehen wir einen Zirbenwald.
Nach rund 3 Stunden ist das kleine Tibet erreicht und man könnte meinen, man sei ganz woanders. Zur Erstnennung von „Jagehusen“ wurden die Höfe als Dauersiedlung ganzjährig bewirtschaftet, als sogenannte Schwaighöfe. Das Wort ist abgeleitet von „Sennerei, Herde, Viehof“ ab. Seit dem frühen 15. Jahrhundert wird Jagdhausalm als Sommeralm betrieben. Fünf bis sechs Senner kümmern sich in den Sommermonaten um etwa 330 Jungrinder, die im August noch ein Stück weiter den Berg hinaufgetrieben werden, um sich satt zu futtern. Jagdhausalm wird von einer Südtiroler Agrargemeinschaft betrieben. Zu den Rindern gesellen sich noch bis zu 80 Schafe.
Wenn man schon mal da ist, könnte man noch einen Abstecher zum Pfauenauge machen, einem kreisrunden Wasserloch, von Hochlandschilf umstanden. Der Rückweg ist jetzt keine Überraschung, es geht abwärts.
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