Nördlich von Lülsdorf beginnt das Kölner Stadtgebiet mit den rechtsrheinischen Stadtteilen Langel, Libur und und Zündorf. Bekannt ist die Landstrich vor allem durch die Groov, eine frühere Rheininsel, die von einem Altarm des Flusses umspült wurde. 1849 wurde der Altarm flussabwärts durch einen Damm vom Rhein getrennt und dann 1862 rheinseitig verbreitert. Es folgte die Trennung des übrig gebliebenen Altarms durch einen weiteren Damm, und so entstanden neben der Insel Groov noch zwei Seen, die bezeichnenderweise Obere Groov und Untere Groov heißen.
1974-78 wurde an der Groov eine Marina angelegt und nach und nach wurde aus der Insel Groov eine groovy nature lounge: Die Freizeitanlage Zündorfer Groov besteht aus Liegewiesen, Sport- und Spielplätzen, Minigolfplatz, Wasserski-Anlage, Treetboot-Verleih, Go-Cart-Bahn, einem Kombibad mit Sauna und Wildwasserrutsche, Kahnweiher und Yachthafen sowie einem Marktplatz mit Gastronomie. Die Insel ist von einem gut ausgebauten Wegenetz durchzogen, das über den Damm bis aufs Festland reicht; im Winter ist hier sogar Schlittschuhlaufen möglich.
Auf dem Marktplatz an der Groov steht die denkmalgeschützte Nepomuksäule, die dem Schutzpatron der Schiffsleute und Seeleute gewidmet wurde. Die Zündorfer Groov erstreckt sich zwischen dem Rhein und dem alten Leinpfad, einem ehemaligen Treidelpfad, von dem aus Schiffe mit Hilfe von Pferden und Muskelkraft an Tauen flussaufwärts gezogen wurden.
Über einen Fährbetrieb ist die Zündorfer Groov mit der gegenüberliegenden Rheinseite verbunden. Hier schwimmt ein Krokodil im Rhein – so heißt jedenfalls die Rheinfähre, die mit ihren Schwesterschiffen Frika und Krokolino von der Groov ins linksrheinische Köln-Weiß pendelt. Das ist speziell zu Christi Himmelfahrt gut zu wissen, denn dann steigt auf der Groov vier Tage lang das Porzer Inselfest mit historischem Handwerkermarkt, Kinderflohmarkt und großer Strandbar.
Der historische Kern von Zündorf ist die St. Michael Kapelle. Hier wurden u.a. Grabsteine aus dem 10. Jahrhundert gefunden. Die romanische Kirche selbst entstand ab dem 11. Jahrhundert. Das nördliche Seitenschiff wurde 1906 abgerissen. Erhalten blieben glücklicherweise der Vierkantturm mit Rhombenhelm, der dreiseitige Chor im Osten, die Kapelle im Süden und die Sakristei im Norden, die 1692 angebaut wurde. Die neugotische Pfarrkirche St. Maria Geburt wurde aus Backsteinen 1895-97 direkt neben der alten Michaelskirche gebaut.
Ähnlich alt wie die Kirche St. Michael dürfte der Zündorfer Wehrturm sein. Der wehrhafte Wohnturm ist 20m hoch und wurde wahrscheinlich im 12. Jahrhundert aus Säulenbasalt im Stil salisch-staufischer Großbauten errichtet. Im Jahr 1380 wurde der Turm erstmals in einer Heiratsurkunde erwähnt. Der 1975-80 restaurierte Wehrturm wird vom Heimatverein heute für verschiedene Ausstellungen genutzt.
In direkter Nachbarschaft des Wehrturms liegt das Kulturzentrum Klosterkapelle. Die frühere Josephsklosterkapelle wurde 1887-89 errichtet und diente dem benachbarten Kloster als Gottesdienstraum. Das zugehörige Kloster war einst das Wohnhaus des aus dem Solmser Land stammenden Kaufmanns Peletier. Hier lagerte für einige Tage sogar der Trierer Domschatz, um ihn nach Ausbruch der französischen Revolution zu schützen. Die Kaufmannsfamilie verkaufte das Haus später und es wurde von Klosterschwestern bezogen, die hier bis 1974 auch ein Altenheim betrieben.
Zu den historischen Sehenswürdigkeiten von Zündorf zählt neben dem Wehrturm, der Michaelkapelle und der Klosterkapelle der ehemalige Abtshof in der Hauptstraße, der Börschhof. Die geschlossene Hofanlage entstand 1780-81, verfügt über ein zweigeschossiges Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude aus Backstein.
Rheinaufwärts schließt sich an Zündorf der Kölner Stadtteil Langel an. Hier lohnt ein Blick auf die katholische Kirche St. Clemens, die 1891 im neugotischen Stil aus Backsteinen errichtet wurde. Nur unwesentlich jünger ist das Strandbad Langel, das erstmals 1912 seine Tore öffnete und einen kleinen Skandal produzierte, als es das Baden von Männern und Frauen ohne Sichtschutz erlaubte.
Wendet man sich von Langel über Lülsdorf und Ranzel nach Osten, kommt man in den ländlich geprägten Kölner Stadtteil Libur. Fachwerk- und Backsteinbauten des 18. und 19. Jahrhunderts, aber auch zahlreiche Wegekreuze und -kapellen prägen das Ortsbild. Und wie es sich für einen ländlichen Ort gehört, erhebt sich die Dorfkirche als mächtigstes Bauwerk. Die Pfarrkirche St. Margaretha entstand 1909-10 und ersetzte eine kleine Feldkapelle aus dem 16. Jahrhundert.
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