Drei der zehn Seebäder auf Usedom sind auch bekannt als die Kaiserbäder, weil hier der Badetourismus im Zuge der Entwicklung des Deutschen Kaiserreichs entwickelt wurde. Speziell Heringsdorf wurde zum mondänen Treffpunkt für Kaiser, Adel und Großbürgertum ausgebaut und ist heute Inbegriff für das, was man Bäderarchitektur nennt – ein bunter und völlig unbekümmerter Stilmix aus Klassik, Barock, Jugendstil und ländlich-rustikaler Note.
Wir beginnen die Kaiserbäder-Tour in Bansin am Bahnhof, der von der Usedomer Bäderbahn angefahren wird. Vom Bahnhof gehen wir durch die Seestraße, die Einkaufsmeile von Bansin, bis zur Strandpromenade. Linker Hand führt die 1994 eröffnete Seebrücke Bansin auf 285m hinein in die Ostsee.
An der Strandpromenade in Bansin gibt es einige schmucke Fischerkaten, wo man sich mit einem leckeren Fischbrötchen für den weiteren Marsch stärken kann. Ein kleiner Schlenker führt uns zum Schloonsee, ein von dichtem Grün gerahmtes Gewässer, der als Refugium ruhesuchender Urlauber gilt.
Zurück auf der Strandpromenade wandern wir Richtung Heringsdorf und passieren die Villa Irmgard, die heute als Museum für Literatur- und Regionalgeschichte dient und an viele mit Usedom verbundene Literaten erinnert, wie z.B. Maxim Gorki und Heinrich Mann.
Nach einiger Zeit stößt man auf den Kunstpavillon Heringsdorf, der 1973 erbaut wurde und heute wechselnde Ausstellungen meist heimischer Künstler präsentiert. Danach wird die Strandpromenade zu einem schönen Rosengarten und man spaziert gemütlich ins Zentrum von Heringsdorf rund um die Konzertmuschel und die Seebrücke Heringsdorf, die 1995 erbaut wurde und mit 508m heute die längste Seebrücke Deutschlands ist.
Hinter der Seebrücke liegen linker Hand das Theaterzelt Chapeau Rouge und die Volkssternwarte Manfred von Ardenne, während rechter Hand prachtvolle Villen zeigen, was es mit der bekannten Bäderarchitektur auf sich hat: die neoklassizistische Villa Oechsler (1883), die prachtvolle Villa Staudt (1873) und die markante Säulenfront der Villa Oppenheim bilden nur den Anfang der architektonischen Schmuckstücke, die nun unseren Weg begleiten.
Es geht nach Ahlbeck, das sich als Badewanne der kleinen Leute um 1900 einen Namen machte, als die mondänen Seebäder in Swinemünde und Heringsdorf für Otto Normalverbraucher nicht erschwinglich waren. Allerdings gab es auch damals schon mondäne Herbergen, wie den 1890 errichteten Ahlbecker Hof, heute eine der ersten Adressen Usedoms.
Vorbei am Konzertpavillon von Ahlbeck kommt man zum Seebrückenplatz mit der gusseisernen Jugendstiluhr, die 1911 aufgestellt wurde. Highlight von Ahlbeck und zugleich Wahrzeichen von Usedom ist aber die Seebrücke Ahlbeck, die 1898 entstand und heute die älteste erhaltene Seebrücke an der Ostsee ist.
Von der Seebrücke Ahlbeck kann man nun noch durchs historische Zentrum mit Rathaus und Kirche zum Bahnhof laufen und den Rückweg mit der Bahn antreten. Oder man fährt mit dem Schiff von der Seebrücke aus zurück. Oder – was wir empfehlen – man zieht die Schuhe aus und läuft den Weg zurück einfach am Strand entlang und genießt die Ostsee.
Wir beginnen die Rundwanderung in Heringsdorf an der Seebrücke, mit 508m die längste Seebrücke in Deutschland. Von der Seebrücke gehen wir links...
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