Die Wetter und ein Mühlgraben umarmen ein Areal, das zu den sehenswertesten in ganz Oberhessen gezählt werden kann: die 4km südlich von Lich gelegene Ruine des Zisterzienserklosters Arnsburg. Von der Klostergründung 1174 bis ins 18. Jahrhundert erwartet einen am Kloster Arnsburg eine Zeitreise in Stein!
1174 wurde das Zisterzienserkloster Arnsburg durch die Mönchen des Klosters Eberbach im Rheingau gegründet. Bis zur Säkularisation 1803 wirkten die Mönche hier. Ab 1810 nutzten die Herren von Solms-Laubach einige der barocken Gebäude als Schloss. Die spätromanischen und frühgotischen Bauten der Kirche entführen heute die Menschen in die Vergangenheit und die stellt man sich schön vor anhand der erhaltenen Ruinenteile – mit entsprechend romantischer Veranlagung natürlich und sollte diese fehlen, hat das Kloster das Zeug dazu, sie zu wecken!
Durch einen barocken Pfortenbau von 1774, begrüßt durch den Gründer Clairvaux, der als Statue über das Kloster wacht, gelangt man in das Innere der Klosteranlage. Sie wird geschützt durch drei bis fünf Meter hohe Mauern, die am Hang sogar bis zu 8,5m hoch getürmt wurden. Links fällt der Blick auf den sogenannten Syndikatsgarten, rechts bei den Parkplätzen steht die Scheune. In den Wirtschaftsgebäuden wurden früher die Einkünfte gelagert.
Weiter links entlang kommt man zur Fachwerk-Klostermühle aus dem Jahr 1675. Dahinter befindet sich das Brauhaus. Sehr hübsch wirkt auch der freistehende Schmiedeturm mit Fachwerkobergeschoss von 1696 und einer Welschen Haube. Einige Schritte weiter ist ein Klosterladen eingerichtet und nahe des dort vorweg fließenden Mühlbachs liegt der Klosterteich.
Geradeaus vom westlichen Eingang des Pfortenhauses gesehen ist der Bursenenbau (um 1250), wo das Klostervermögen verwaltet wurde. Durch den Torbogen gelangt man ins Innere des Klosters. Im Durchgang sind zugemauerte Öffnungen mit gotischen und romanischen Bögen zu sehen, die Zugänge zum Keller und Laienrefektorium waren.
Im Uhrzeigersinn liegen hier links das Paradies, den Bogen weiter links herum, die Wagnerei und derMönchsfriedhof. Geradeaus ist der ehemalige um 1250 erbaute Kreuzgang, heute Kriegsopferfriedhof. Er misst rund 27m x 31m. Einige schmuckvoll gestaltete alte Grabplatten stehen an den Kreuzgangwänden. Der Brunnen konnte rekonstruiert werden.
Links davon ist die Kirche, mit der Paradies genannten Vorkirche (1744), mit Quadermauerwerk im Westen. Damals Wartebereich für Besucher, dient das Paradies heute als evangelische Kirche.
In der nordöstlichen Ecke des Kreuzgangs durchschritten die Mönche seinerzeit das Mönchsportal, das als eines der bemerkenswertesten Tore der Anlage bezeichnet wird. Heute ist dieser direkte Zugang zur Basilika geschlossen.
Vor einigen Jahrhunderten gelangten die Zisterzienser durch dieses gotische Portal in die dreischiffig angelegte Basilika – Herzstück des Klosters. Es wird angenommen, dass der stattliche nach Osten ausgerichtete Bau 1197 begann. Zu bewundern ist heute die Ruine der Basilika bis etwas oberhalb der Obergadenfenster. Schon beinahe sinnlich erobert sich die Vegetation Teile der Mauern aus Lungstein zurück.
Nach Durchschreiten des Kreuzganges, Kirche links lassend, befindet sich der Kapitelsaal mit einem dem Original nachempfundenen Fußbodenbelag und rechts daneben der Schlafsaal, das Dormitorium. Dieser Raum wurde aufwändig saniert und steht heute für Konzerte und Veranstaltungen zur Verfügung.
Gleich zu Beginn des Kreuzgangs rechts war das Refektorium. Flankiert ist die gesamte rechte Seite vom Abteigebäude, dem Prälatenbau dahinter und dem Küchenbau mit Festsaal und Rokokoornamentik, der quasi den Schluss der Bebauung zur Wetter hin markiert. Vom Prälatenbau bis zur Kirche war ein Konventsbau. Diese schlossähnlichen den äußeren Ring bildenden Gebäude stammen aus dem 18. Jahrhundert und entstanden im Stil des Barock.
Ganz im Süden von Kloster Arnsburg, hinter dem Gemüsegarten, liegt das hübsche Gartenhaus aus dem Jahre 1751. Das Haus ist eingeschossig. Das etwas vorspringende Portal hat Rundbogenfenster und wird über eine zweiläufige Freitreppe betreten.
In der Klostermauer nach Osten an der alten Straße von Arnsburg nach Muschenheim befindet sich das Rote Tor. Entlang der 1,6km langen Mauer ist ein Spazierweg. Ein Seitenweg führt zur Burg Arnsburg. Wege zu den Mönchssteinen und durch das Gottesackerl nach Lich, laden zum Weiterwandern ein. Wer das märchenhafte Klosterareal verlassen will wie er gekommen ist, wird von Maria, der zweiten Statue im Pfortendurchgang, verabschiedet.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Klosteranlagen befindet sich der Wildpark Klosterwald. Auf einem 40.000qm großen Gelände sind Dam-, Sika- und Muffelwild, Lamas, Alpakas, Guanakas, Affen, Ziegen, Vierhornschafe, Nandus, Emus, Luchse, Fasane und Ziergeflügel zu sehen. Verschiedene Kinderspielgeräte und ein Grillplatz runden das Gesamtbild des Tierparks ab.
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