Kloster Esrum und der Esrumsee

Das Kloster Esrum wurde um 1140 als Benediktinerkloster gegründet und bereits 1151 als Zisterzienser-Abtei. Es war eine Tochter des Klosters im französischen Clairvaux im Elsass. Zur Zeit der Reformation in Dänemark wurde das Kloster 1536 aufgegeben. Die letzten Mönche verließen 1559 das Kloster, das zu großen Teilen abgerissen wurde.

Ende des 16. Jahrhunderts wurde erhalten, was da war und weiter bewirtschaftet, von den Landwirten beispielsweise. Die Liegenschaft fiel an den König. Es folgte ein Gestüt für die königliche Pferdezucht und Kloster Esrum wurde Jagdresidenz. Als das Gestüt nach Frederiksborg umzieht ist wieder Platz und 1717 ziehen drei Dragoner-Kompanien ein. Soldaten mit Pferden. Es folgt Verwaltung, Steuern werden von hier eingezogen und der Armendienst verwaltet. Man hat hier auch Dinge geschützt und vor Bomben in Sicherheit gebracht. Seit 1997 zeigt sich das Kloster Esrum der Öffentlichkeit mit all seinem ländlichen Charme, Wassermühle, Klostergarten – schön hier!

Man kann sich kaum trennen, gut, dass man wieder hierher zurückkommt. Der kleine Teich Mølledam wird vom Esrum Å befüllt. Wir wandern gen Süden darüber und streifen den Esrum Sø auf dem Seeweg. Der „Esromsee“ (17km²) ist nach dem Arresø (rund 40km²) der zweitgrößte Binnensee Dänemarks.

Nach knapp 3,5km sind wir am Tumlingehus und biegen nach rechts in den Tumlingevej, wandern durch den Wald. Wir treffen auf den Weg Midterlinjen. Fast 2,8km geht’s recht schnurgerade in nördliche Richtung durch den Mischwald. Kurz drauf queren wir mit Obacht die Frederiksværksvej und wandern im Bogen zum Kloster Esrum zurück. Der dänische Käse Esrom bezieht seinen Namen und die Rezeptur aus dem Kloster Esrum.

Übrigens waren Klöster auch früher Orte der Begegnung und des Austauschs von Wissen und Erfahrung. Es kamen Menschen aus vielen Orten und Nationen, der Klostervorsteher war bisweilen aus dem Ausland und die Äbte trafen sich regelmäßig zu Generalversammlungen. Diese ganz besondere Energie an einem Klosterstandort ist auch hier eingewoben.

Bildnachweis: Von Sinikka Halme [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons