Das schmucke Kraiburg am Inn im Alpenvorland an der Südseite des Inns lockt mit einem schönen Beispiel des Inn-Salzach-Stils am Marktplatz im denkmalgeschützten Ortskern, den wir am Schluss der Runde erkunden.
Der Inn macht in diesem Abschnitt einige schöne Bögen, an zwei kommen wir vorbei, wenn wir am Marktpark starten, wo der Wanklbach seine letzten Meter zum Inn macht. Zwischen Kraiburg und Inn wandern wir in östliche Richtung, durch Bebauung und Wiesen, nach Ensdorf mit der Kirche St. Johann Baptist (15./16. Jh.) aus Tuffquadern und mit Staffelgiebel als Turmabschluss.
Auf dem Weg Innleite kommen wir an den zweiten Innbogen zum Weiler Georgenberg bei Guttenburg. Wir wandern einen Bogen mit dem Guttenburger Bach zu unserer Linken. Würde man in queren, käme man ins Dorf Guttenburg und von dort aus zum Schloss Guttenburg, was man sich aber vermutlich sparen kann, da es privat ist.
Aufwärts geht’s mit Baumbegleitung, durch Wiesen-Feldflur und Hofanlage. Bei Wimpasing folgen wir rechts einbiegend ein Stück dem Straßenverlauf, gehen talwärts zur hübschen barocken Wallfahrtskirche St. Salvador in Fisslkling. Mit der Straße Kumpfmühle kommen wir zur geschindelten und fast unscheinbaren Fünf-Wunden-Kapelle.
Wir biegen nach Kraiburg am Inn ein und kommen zum historischen Industriedenkmal einer Fassturbinen-Schleiferei (Ende 19. Jahrhundert), wo einst Messer geschliffen wurden. Der Kulturverein setzt sich für den Erhalt der „Schuster Schleif“ ein.
Die Tour nimmt noch mal ein wenig Höhe zu und macht einen Bogen durch Reiching im Süden Kraiburgs. Es geht auf den Haag und zum Schlossberg mit der Kapelle St. Georg, gebaut 1893 am höchsten Punkt des 445m messenden Schlossbergs, wo die Kraiburg abgegangen ist. Die Aussicht von hier ist natürlich klasse.
Über den Florian-Steig geht’s steil hinab zur Kirche St. Bartholomäus, mit Wurzeln im 15. Jahrhundert und Ende des 19. neuromanisch aus Backstein gebaut. Am Marktplatz reihen sich die Häuser im Inn-Salzach-Stil auf. Den Stil kennzeichnen sogenannte Scheinfassaden an Bürgerhäusern. Dadurch wird am Giebelabschluss eine Geschlossenheit der Häuserzeile suggeriert, vor dem eigentlichen Dach.
Das Gesamtensemble am Marktplatz mit Brunnen lädt zum Rundumblick ein. Die Bürgerhäuser haben teilweise Laubengänge, sind drei- oder viergeschossig, pastellfarben gestrichen und um die Fensterlaibungen verziert. Etliche sind im Kern aus dem 17. Jahrhundert. Man sieht aber auch andere Denkmäler, mit Voluten im Giebel zum Beispiel. Zum Ausgangsort ist es dann nicht mehr weit.
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