Der Petersberg (246m) zwischen Bechtolsheim und Gau-Odernheim in Rheinhessen ist ein aus Erosion des Mainzer Beckens entstandener Zeugenberg. Der Petersberg ist mit Wein bewachsen und gewährt von seinem Gipfel einen weiten Blick über das Rheinhessische Hügelland.
Wir starten die Runde auf dem durchgängig beschilderten Kulturweg Petersberg am Parkplatz an der Petersberghalle in Gau-Odernheim. Von der 1990 gebauten Petersberghalle folgen wir den Schildern und kommen direkt zur Selz, einem 61km langen Fluss, der dem Rhein zufließt.
Wir überqueren die Selz und wandern hinein in die offene Feld- und Weinbergslandschaft. Es geht auf Bechtolsheim zu. Auf Höhe des Sportplatzes biegt die Route zum Engelborner Brünnchen ab. Von dort führt der Weg mit einem kleinen Schlenker in den Weinbergen bis an den Petersberg heran.
Auf dem Petersberg befindet sich die Ruine der St. Peter Kirche. Vorhanden sind die Überreste der Umfassungsmauer einer dreischiffigen Basilika aus dem 10. Jahrhundert und Reste der Krypta aus dem 12. Jahrhundert. 1566 wurde infolge von Plünderungen im Zuge der Reformation die Propstei Petersberg aufgelöst und an die Stadt Odernheim verkauft. 1877 fanden erste Ausgrabung auf dem Petersberg statt. Dabei wurden die Fundamente aufgedeckt. Weitere Ausgrabungen folgten.
Vom Petersberg genießen wir einen herrlichen Panoramablick über Rheinhessen. Im Norden sieht man das Verwaltungsgebäude des ZDF und die weiteren Hochhäuser auf dem Mainzer Lerchenberg. Bei sehr guten Sichtverhältnissen reicht der Blick nach Nordosten zur knapp 50 Kilometer entfernten Frankfurter Skyline und zum Großen Feldberg (881m) im Taunus. Im Südosten zeichnen sich die Höhen des Odenwalds ab. Im Südwesten beherrscht der etwa 28 km entfernte Donnersberg mit der Sendeanlage des SWR das Panorama.
Vom Petersberg führen mehrere Wege hinab. Der schönste folgt dem Herrgottspfad, auf dem Gläubige seit Jahrhunderten zum Gipfel pilgern. Kaum hat man die Anhöhe verlassen, weist die Markierung auf den Wiesenpfad, der von Hecken gesäumt wird. So gelangt man zu einem Feldkreuz, wo sich der Blick auf Gau-Odernheim öffnet und vielfältige Sitzgelegenheiten wie der Tisch des Weines und Wanderliegen zum Verweilen einladen, bevor es nach kurzem Abstieg wieder zum Startpunkt geht.
Bildnachweis: Von Alzeyer Land und Rheinhessische Schweiz [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons