Fährt man von Niederlützingen die B 412 durch das Brohltal in südwestlicher Richtung oder wandert man dort hin, kommt man nach Lützingen. Das kleine Dorf, das zur Ortsgemeinde Burgbrohl zählt, gruppiert sich rund um die katholische Filialkirche St. Martin.
Die St. Martin Kirche in Lützingen stammt aus den Jahren 1830-31 und wurde nach Plänen des Koblenzer Architekten Johann Claudius von Lassaulx aus Bruchsteinen und mit einem kleinen Türmchen errichtet. Im Inneren hängt ein Tabernakel aus Bronze mit schmuckem Blattwerk über dem Altar. Die Plastik stellt symbolisch das Samenkorn dar, aus dem der Wein empor rankt. Christus scheint die Gemeinde friedlich zu grüßen. Die Figur des Kirchenpatrons St. Martin auf dem Pferd, daneben der Bettler, stammt aus dem 17. Jahrhundert. Vor der Kirche findet sich ein Gefallenendenkmal.
Westlich des Ortes liegt der Herchenberg (289m). Auf ihm klafft eine irre Wunde, die tief in den Tuff- und Schlackenvulkan blicken lässt. Vor rund 500.000 Jahre spuckte die Erde dort Lava und erneut vor 210.000. Man erkennt es durch die Abbautätigkeit von Lavasand, der noch heute von hier abtransportiert wird. Unten sind rötlich-braune Schichten, über die legte sich in der Ruhephase ein hellerer Boden aus der damaligen Vegetation. Nach dem zweiten Ausbruch wurde diese Epoche von schwärzlich-braunen Schlacken bedeckt. Am Herchenberg gibt es einen Aussichtspunkt, von wo aus man in die Grube gucken kann. Am Südwesthang werden einem Schlote auffallen. Die steilen Gänge sind erstarrtes Magma.
An die Mühlsteinbrüche des Herchenberg-Vulkans, es müssen ein halbes Dutzend gewesen sein, deren Spuren durch den Lava-Abbau vernichtet wurden, erinnert der Koloss von Oberlützingen. Der Schweißschlacken-Brocken weist deutliche Bearbeitungsspuren auf. Hier wurden Mühlsteine mühsam von den Steinhauern herausgebrochen. Die Männer zeichneten vorher, wahrscheinlich mit einer Haselroute und einer Schnur als Zirkel, den Umriss des zu hauenden Steins. Dann wurde mit Steinbruchwerkzeug zylindrisch der Rohling herausgearbeitet.
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