Der Langenfelder Stadtteil Wiescheid liegt am Übergang des Stadtgebiets nach Solingen und Leichlingen. In Langenfeld-Wiescheid liegt auch der Segelflugplatz Langenfeld. Etwas außerhalb der Ortsbebauung am Rietrather Bach liegt dann auch schon eine erste Spur der Besiedelung hier mit der Motte Schwanenmühle.
Die Motte Schwanenmühle ist eine Niederungsburg aus der Zeit vor 1300. Man sieht allerdings im Waldesgrün nur noch Wälle, Grabensysteme, die Aufschüttung eines Turmhügels und mit räumlichem Vorstellungsvermögen in der Natur, auch mit sumpfigen Wiesen, kann man sich die Ausmaße vorstellen.
Den Namen Schwanenmühle verdankt die Motte der zum Haus Graven gehörenden Schwanenmühle in der Ortslage Krüdersheide. Die Schwanenmühle wurde erstmals 1341 urkundlich erwähnt. Man geht davon aus, dass das auch die Mühle ist, in der heute das Gasthaus Schwanenmühle beheimatet ist. Diese Mühle, deren Mühlrad vom Viehbach gespeist wurde, soll 1554 erbaut worden sein und zwar aus den Steinen der Motte Schwanenmühle. Im 18. Jahrhundert wurde die Mühle vermutlich zum Teil neu gebaut.
Die Motte Schwanenmühle wird vor Ort auch Schwanenburg genannt. Sie war vermutlich die Vorläuferin der Wasserburg Haus Graven. Die Wasserburg Haus Graven entstand um 1300 aus Bruchstein und ist für ihr Alter recht gut erhalten. Das liegt aber wohl daran, dass das heutige Gebäude jenes aus der Mitte des 17. Jahrhunderts ist. Man sieht einen U-förmigen Baukörper mit Viereckstürmen, die an den Winkeln der Anlage etwas hervortreten und mit Pyramidendächern gedeckt sind.
In der Kirchstraße nahe des Haus Graven steht das Gehöft Wiescheid als ein beispielhafter Hof im bergischen Baustil. Bis 1960 wurde der Hof landwirtschaftlich genutzt. Auf dem Areal wurden Reste eines Klosters gefunden und zwar keines aufgelösten Klosters, sondern eines, das in den Anfängen war, aber nicht zu Ende gebaut wurde. Das Kloster entstand dann schlussendlich in Mönchengladbach. Das Gehöft Wiescheid zeigt sich in einem Gebäude als zweigeschossiger Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach und es ist zum Teil verschiefert.
Die Kirche in Wiescheid steht unter dem Patronat der Heiligen Maria Rosenkranzkönigin. Die St. Maria Rosenkranzkönigin Kirche wurde 1900 geweiht und im Stil der Neugotik errichtet. Sie hat keinen Turm sondern wird von einem Dachreiter bekrönt. Das Kirchlein in der schönen Lage und mit dem dezenten Innenraum mit den Skulpturen wird gerne als Hochzeitskirche genutzt.
Im Wiescheider Ortsteil Feldhausen sind einige Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten. Die Geschichte der Höfe lässt sich bis ins 12. Jahrhundert verfolgen. Das vermutlich älteste Haus ist in der Straße An den Irlen 6 und 8. Hinter den Gefachen der Häuser im Ensemble in Feldhausen fanden sich seinerzeit Gastronomie, ein Kolonialwarenladen, ein Webstuhl, Backstube, Schleiferei – dörfliche Alltagskultur.
Südlich vom Ortskern Wiescheid erhebt sich der Wenzelnberg (112m) ein wenig aus der Landschaft als höchste Erhebung in Langenfeld. Auf dem Wenzelnberg ist ein Mahnmal für 71 ermordete Männer. Das Verbrechen fand in den Schlusstagen des Krieges statt. Es gab den Befehl, ausländische Arbeiter und deutsche Kommunisten, die sich „umstürzlerisch“ verhalten könnten, zu liquidieren. Die Männer wurden paarweise an den Daumen zusammengebunden und per Genickschuss getötet. Augenzeugen berichteten, dass auch noch lebende in die Grube gefallen seien, die dann einfach begraben worden sind. Einen Tag später besetzten Antifaschisten in Solingen-Wald das Rathaus und die Gräueltat wurde aufgedeckt. NSDAP Mitglieder mussten die Toten ausgraben, die dann ordentlich bestattet wurden.
Der Wenzelnberg ist zusammen mit dem Spürklenberg (111m) und dem Kellerhansberg (93m) der Rest der Leichlinger Sandberge. Alle drei noch bestehenden Hügel stehen heute nicht mehr aus Leichlinger, sondern auf Langenfelder Grund, doch der Großteil der Leichlinger Sandberge wurde abgetragen. Auf dem Wenzelberg ist heute ein Gipfelkreuz aufgestellt, man sieht einen Hochbehälter und es findet sich ein Denkmal für die Opfer der beiden Weltkriege.
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