Leichtes Gepäck, Planung, Ausdauer: Erfolgsfaktoren für eine Radwanderung


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Wandern kann man in vielen Formen. Eine davon ist das immer beliebter werdende Radwandern. Hier geht es nicht so sehr um Sport, sondern um das bewusste Genießen der Natur. Wir gehen halt nicht, sondern nehmen dafür das Fahrrad.

Wie auch beim normalen Wandern zu Fuß dauern Radtouren oft nie länger als einen Tag an. Wer allerdings ein echtes kleines Abenteuer erleben möchte, der sollte vielleicht eine mehrtägige Radwanderung in Betracht ziehen. Anders als bei normalen längeren Reisen, ist man hier nicht mit großen Koffern, sondern eher mit leichtem Gepäck unterwegs. Man will sich ja nicht unnötig belasten.

Eine ausgedehnte Radtour bedarf allerdings einer guten Planung. Wir erklären, was alles zur Planung dazugehört und was es ansonsten noch dabei zu beachten gilt.

Fahrrad im perfekten Zustand

Das wichtigste bei einer Radwanderung ist das eigentliche Gefährt. Hier sollte man vor der Abfahrt dafür sorgen, dass es in einem Topzustand ist. Niemand möchte unterwegs eine böse Überraschung erleben. Luftpumpe, Flickzeug und Ersatzteile sollten auf keinen Fall fehlen. Auf diese Weise kann man notfalls anfallende Reparaturen selbst auf die Schnelle erledigen, soweit das möglich ist.

Grundsätzlich muss man sich auf sein Fahrrad verlassen können. Je nach Länge der Strecke und Kondition kann man die Radwanderung mit einem E-Bike absolvieren. Der Vorteil dabei ist, dass man sich voll und ganz auf die Landschaft sowie das Entspannen konzentrieren kann. Solche E-Bikes ermöglichen auch Menschen, die nicht so fit sind, dass selbst größere Strecken kein Problem sind. Eine große Auswahl an Modellen findet man unter anderem beim Radhaus.

Gerade bei längeren Fahrten sollte man darauf achten, einen Helm zu tragen. Auch wenn es nicht gesetzlich vorgeschrieben, können solche Vorsichtsmaßnahmen vor deutlich schlimmeren oder sogar tödlichen Verletzungen schützen.

Wenn man sehr viel Zeit auf dem Sattel eines Fahrrads verbringt, sollte der unbedingt bequem sein. Niemand möchte gerne mit Schmerzen unterwegs sein. Deshalb sollte man seinem Hintern und dem Sattel im Vorfeld genügend Zeit zum Eingewöhnen geben oder für einen entsprechend gepolsterten Sitz fürs Rad entscheiden. Für noch mehr Komfort gibt es zudem gepolsterte Radlerhosen.

Vorher eine Route ausarbeiten

Wenn man sich zum ersten Mal an eine längere Radwanderung heranwagt, sollte man es nicht direkt übertreiben. Am besten fängt man erst einmal klein an. Das bedeutet, dass die Strecke erst einmal nicht länger als 350 bis 400 Kilometer lang ist. Zudem ist es deutlich angenehmer, wenn auf dem Weg nicht so viele Hügel sind. So kann man sich erst einmal ein Gefühl für Radwanderungen verschaffen.

Gleiches gilt für die verschiedenen Tagesetappen. Besser ist es lieber ein paar Tage mehr einzuplanen und nicht zu viel Strecke in eine Etappe hineinzupacken. Immerhin will man sich ja dabei entspannen und die Tour genießen und kein Rennen veranstalten. Ideal sind 60 bis 70 Kilometer am Tag. Eine Steigerung ist dabei immer möglich.

Wenn man das erste Mal eine Radwanderung plant, unterschätzt man häufig, wie sehr einen so ein Tag schaffen kann. Vor allem nach ein paar Tagen ist man oftmals weniger leistungsfähig. Deshalb sollte man auch bei späteren Etappen eher sparsam planen, was die Kilometerzahl pro Tag angeht. Geht die Tour über mehrere Wochen, sollte man unbedingt Tage zum Verschnaufen einplanen.

Einige der beliebtesten Routen und weitere Tipps zur Routenplanung findet man auf der Webseite des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs.

Übernachtungen mit einbeziehen

Hier hat man die Qual der Wahl. Deutlich bequemer und erholsamer ist wohl das Hotel. Entsprechende Übernachtungen kann man bereits bei der Planung der Route einplanen und im Vorfeld reservieren. Auf diese Weise wartet nach jeder Etappe eine Belohnung in Form eines bequemen Betts und natürlich anderen Annehmlichkeiten.

Allerdings ist man mit Übernachtungen im Hotel deutlich unflexibler, was die Route angeht. Beispielsweise ist es dann nicht möglich, die Etappe um ein paar Kilometer zu verlängern, weil man am Tag so gut vorangekommen ist.

Mehr Flexibilität verspricht die Übernachtung im Zelt. Zusätzlich sind Nächte auf dem Campingplatz deutlich günstiger als im Hotel, wenn auch weniger komfortabel. Das Camping macht die Radwanderung jedoch erst zu einem richtigen Abenteuer. Da man nicht immer weiß, wie weit man kommt und wo es einen am Abend möglicherweise hin verschlägt.

Auf wildes Campen sollte man allerdings verzichten, da es in Deutschland grundsätzlich verboten ist. Allerdings bedeutet das nicht, dass man nur auf Campingplätze angewiesen ist. Wenn man vielleicht den Besitzer eines Grundstücks kennt, kann man nachfragen, ob man eine Nacht seine Zelte vor Ort aufschlagen darf. Generell sollte man dann aber darauf achten, keinen Müll zu machen und alles so zu hinterlassen, wie man es vorgefunden hat. Der Nachteil beim Camping ist neben dem fehlenden Komfort das zusätzliche Gepäck, das man mitschleppen muss.

Das Gepäck

Je weniger desto besser, ist hier das Motto. Die wichtigsten Kleidungsstücke sind ausreichend frische Unterwäsche, Socken und Regenbekleidung. In der Regel hat man mit einer kurzen und einer langen Hose genug, dann noch ein paar T-Shirts zum Wechsel und fertig ist die Garderobe.

An Kosmetikartikeln sollte neben den Basics, wie Zahnbürste und Seife, auch der Sonnenschutz nicht fehlen. Wie viel man von allem braucht, hängt natürlich von der geplanten Reisedauer ab. Verstaut wird das Gepäck in entsprechenden Transporttaschen fürs Fahrrad und im Rucksack.

Die Anreise

Am sinnvollsten ist es natürlich, wenn man direkt von der eigenen Haustür aus losfahren kann. Oft ist das allerdings nicht möglich und man muss eine Anreise mit einplanen. Falls man sich mit dem Auto auf den Weg macht, sollte man sich jedoch vorher erkunden, ob das Fahrzeug irgendwo für mehrere Tage abgestellt werden kann. Besser ist es jedoch seinen Startpunkt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, wie der Bahn oder dem Bus anzusteuern.

Bildnachweis: Von Les routes sans fin(s) [Lizenz] via Wikimedia Commons


Dieser Artikel ist im Ressort Planung und Vorbereitung erschienen.
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