In diesem Gießener Chemiemuseum dreht sich alles um den 1803 in Darmstadt geborenen Chemiker Justus Liebig, u.a. Erfinder des Kunstdüngers und Begründer der Organischen Chemie. Liebigs Vater war Drogist, er stellte beispielsweise Farben selbst in seiner Werkstatt her. An diesem Ort begann das Interesse des kleinen Justus an chemischen Prozessen. Besonders die chemischen Versuche, die Schausteller auf Jahrmärkten durchführten, beeindruckten ihn sehr, so dass er sich durch seine genaue Beobachtungsgabe und sein visuelles Gedächtnis untermauert mit Büchern, die Chemie selbst aneignete.
Im Alter von 15 Jahren beginnt er eine Ausbildung zum Apotheker, die er bereits nach zehn Monaten abbricht. Zwei Jahre später nimmt er sein Chemiestudium auf und beginnt schon mit dem dritten Studiensemester. Seine Doktorarbeit trägt den Titel „Über das Verhältnis der Mineralchemie zur Pflanzenchemie“. Diese stellte er 1822 fertig, in der Zwischenzeit durfte er bei den besten Chemikern in Paris studieren und im Alter von nur 21 Jahren wird er zum außerordentlichen Professor an der Landesuniversität Gießen berufen. 1852, nach 28 Jahren Arbeit und Forschung in Gießen, wechselte Liebig nach München, wo er sich überwiegend seinen Forschungen zur Agrikulturchemie befasst und leicht verständliche Abendvorlesungen hält.
Das Liebig Museum in Gießen wurde 1920 als naturwissenschaftliches Museum zum Andenken Liebigs gegründet. Das historische Gebäude des ehemaligen Chemischen Instituts ist das alte Laboratorium Liebigs und gehört zu den zehn wichtigsten Museen für die Geschichte der Chemie weltweit. Der Verein Justus-Liebig Gesellschaft zu Gießen bemüht sich durch Beiträge und Spenden die historische Bausubstanz des Gebäudes zu erhalten. Neben dem regulären Museumsbetrieb werden zusätzlich öffentliche Veranstaltungen angeboten in Form von Experimentalvorlesungen, die im historischen Auditorium gehalten werden, während die Zuhörer auf den originalen Holzbänken sitzen.
Führungen durch das Liebig Museum können audiovisuell oder persönlich abgehalten werden. Im alten Laboratorium befinden sich ein Herd mit zeitgenössischen Laborgeräten. Die Ausstellungen der drei sich anschließenden Räume behandeln die Themen Pflanzendünger, das Ernährungsproblem und Kunstdünger. Im Erweiterungsbau aus dem Jahre 1834 befindet sich Liebigs Privatlaboratorium und Arbeitszimmer, welche noch mit den Originalmöbeln ausgestattet sind.
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