Das UNESCO Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Mecklenburg-Vorpommern umgibt die Landstadt Lübtheen. Ebenfalls umgeben ist der Ort östlich und südlich von brisantem Material. Östlich ist der ehemalige Truppenübungsplatz, die Lübtheener Heide, und südlich das ehemalige Marinearsenal. Bei einem Waldbrand im Sommer 2019 brannten 1.200ha und Munitionsreste flogen den Löschkräften um die Ohren.
Start/Ziel ist inmitten von Lübtheen der Ernst-Thälmann-Platz. Wir wandern im Uhrzeigersinn, gehen die Gipsstraße am Friedhof vorbei. Mit der Lobestraße kommen wir durch die Wiesen, die teils durch Hecken abgegrenzt sind, am Örtchen Lobetal vorbei zum Probst Jesar See mit seinem kleinen Waldbad.
Der Probst Jesar See entstand als Pinge. Die ist ein Relikt aus Bergbautätigkeit. Unterirdische Spaltenzüge brachen ein, hinterließen den Trichter und der lief mit Wasser voll. Der Wasserstand war mal höher. Durch das „Absaufen“ eines einstigen Kalischachtes im Jahr 1916 östlich von hier, sank der Pegel.
Lübtheener Heide und Trebser Moor bilden zusammen ein „Gebiet von Gemeinschaftlicher Bedeutung“ (GGB) innerhalb sowie am Rand des UNESCO Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe-Mecklenburg-Vorpommern. Das Trebser Moor streifen wir auf unserem Weg, es ist rechts. Die Lübtheener Heide wächst auf einem einstigen Truppenübungsplatz zu unserer Linken. Als es im Juli 2019 verheerend gebrannt hat, explodierten auch Munitionsreste. Die Heidelandschaft ist nicht innerhalb der Biosphärenreservats-Grenze.
Wir kommen durchs Örtchen Trebs, durch Kulturlandschaft, über den Lübtheener Bach, sehen ein wenig Wald, treffen auf den Friedrich Ludwig Jahn Sportplatz von Lübtheen und wandern in den Stadtkern. An der Salzstraße sehen wir das Rathaus aus Backstein und das langgestreckte Gebäude „Langer Jammer“. Das war eine Doppelbüdnerei. Eine Büdnerei, wohl abgeleitet von Bude, ist ein landwirtschaftliches Anwesen mit einem Haus aber wenig Land.
Am Kirchenplatz ist die Stadtkirche aus dem Jahr 1820 im klassizistischen Stil. Im „Alten Küsterhaus“ von 1812 findet sich das Heimatmuseum von Lübtheen. Wir wandern zum Ernst-Thälmann-Platz zurück und sehen linkerhand das hergerichtete Bürgerhaus „Dat olle Amtsgericht“ aus dem Jahr 1802/03. Seinerzeit war es als Hauptpostamt gebaut worden. Es folgten Nutzungen als Amtshaus, Amtsgerichtssitz, auf der Hofseite wurde ein Gefängnis angebaut, Mitte des 20. Jahrhunderts zog die Polizei ein. Auch Internat und Schule waren Nutzer des Gebäudes, dass sich nach der Wende als Bürgerhaus erfand.
Bildnachweis: Von Janosch121 [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons