Als Stadt mit Herz und Köpfchen bewirbt sich die Universitätsstadt Lund mit über 1.000jähriger Geschichte. Im Herzen ist der mittelalterliche Stadtkern mit dem prägenden Dom zu Lund und die Köpfchen beziehen sich auf die Studentenstadt, in der mehr als 1/3 der Einwohner Studenten sind, rund 40.000 sind das. Lund liegt in der Provinz Skåne in Südschweden, einst Schonen und gehörte bis ins 17. Jahrhundert Dänemark.
Der Bahnhof Lund ist unser Start/Ziel. Es geht sogleich ins Zentrum, wo wir uns vom Charme der Geschichte einfangen lassen können. Im mittelalterlichen Stadtkern sehen wir farbenfrohe Fassaden, Kopfsteinpflaster, Fachwerk, verwinkelte Gassen und kommen zum Wahrzeichen von Lund.
Die Domkyrka, der Dom zu Lund, wurde ab 1104 im Stil der Romanik gebaut und ist der älteste Dom Skandinaviens. Die Pracht der doppeltürmigen Westfront war damals allerdings nicht derart, sondern schmuckloser. Die Umgestaltung erfolgte im neoromanischen Stil ab 1863. Im Inneren sehe bemerkenswert ist das Mosaik in der Apsis sowie die Astronomische Uhr, die Ende des 14. Jahrhunderts aufgestellt wurde, mit Mond-, Sonnen- und Tierkreiszeiger sowie Glockenspiel. Im Sommer gibt es kostenlose Domführungen. Das zweite große historische Aushängeschild von Lund ist die 1666 gegründete Universität von Lund.
Rund um den zentralen Domplatz finden sich das Rathaus, drei Museen, der Park Lundagård, zwischen Dom und Universitätsplatz. Besonders hervorzuhebende Fakultäten sind die Medizin nebst Universitätskrankenhaus, die Naturwissenschaften und die Technik. Im Landesarchiv Lund wird übrigens das Familienarchiv von Alfred Nobel aufgehoben. Es ist Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes.
Wir wandern entlang Parks, Historie und Universitätsaralen mit diversen Fakultäten, Bibliotheken, steifen den Klinikbereich und drehen die Runde in den Botanischen Garten, sehen hier eine weitere bunte Seite von Lund, in dem auch einige Kulturveranstaltungen geboten sind.
Wir kommen des Weiteren vorbei am Stadttheater und zum Marktplatz, wo man der Markthalle (Saluhallen) von 1909 einen Besuch widmen sollte, auch wenn man gerade keinen Hunger hat – der kommt schon noch, vielleicht bei einer Fika. Das ist eine süße nachmittägliche Kaffeepause, gern mit Zimtschnecke.
Einige Haken schlagend später und auf Radler achtend sind wir im Stadtpark und haben zwei weitere Parks auf dem Tourenplan: den Sankt Larsparken, am Lauf des Höje å. Der Park umrahmt weitere Köpfchen, die hier unterschiedliche Schulangebote besuchen, von Montessori, Kindergärten, Vorschule bis Gymnasium. Dann kommen wir zu einer anderen Art von Stadt in der Stadt mit den Bauten am Klostergarten. Durch den Stadtpark wandern wir schließlich wieder in die Altstadt.
Bildnachweis: Von Vitold Muratov [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons