Um die Hauptstadt des Großherzogtums Luxemburg zu erkunden, braucht es ein Wochenende. Diese Wanderrunde versucht die Highlights aneinanderzureihen, die man an einem halben Tag streifen kann, sozusagen zum Appetitmachen.
Um es mal mit Schlagwörtern zu versehen: Luxemburg ist klein, aber gleichzeitig groß und ist ein Paradebeispiel für Militärarchitektur. An der Festung waren beteiligt: Italiener, Spanier, Franzosen, Österreicher, Niederländer und Preußen. Das Kosmopolitische ist in die Stadt eingemauert. 20% der Luxemburger leben in der Hauptstadt. Rund 70% aller Einwohner des Herzogtums sind Ausländer. Die Festung und Altstadt Luxemburgs sind UNESCO Welterbe. Seit Ende Februar 2022 ist der öffentliche Nahverkehr für alle, Einwohner und Besucher, kostenlos. Auch etliche Museen und Kultureinrichtungen haben freien Eintritt.
Start ist der Bahnhof Luxemburg südlich der Altstadt. Mit der Avenue de la Liberté geht’s in den Stadtteil Gare. Hier sind wir am Place de Paris, sehen rechts einen Brunnen und links einen Mini-Eiffelturm. Der nächste Platz, der Aufmerksamkeit zieht, ist der Place des Martyrs, mit moderner Statue und historischen Baudenkmälern, wie der Kunstgalerie, die an den Platz anschließt. Etwas weiter ist rechts der Avenue das Musée de la Banque, in dem aussagekräftigen Gebäude mit dem Turm.
Per Steinbogenbrücke, Pont Adolphe, erleben wir den Grüngürtel von Luxemburgs Innenstadt. Die Brücke verbindet Bahnhofsviertel und Festung Luxemburg nebst Altstadt. Der Stadtpark und Festungsring wäre schon ein Extra-Event. Ohne entsprechende Leitung oder den Überblick ist es schwer, den Ort zu begreifen: faszinierend ist es allemal. Die Festungsgeschichte beginnt schon mit den Römern und dem Kleinkastell Lucilinburhuc, Namensursprung von Luxemburg. Das Ende der Festung kam 1867, als Luxemburg im Londoner Protokoll als neutral erklärt wurde. Das Schleifen der Festung endete 1883.
Mit dem Uhrzeigersinn nehmen wir Anteil am Festungsverlauf, biegen in die Avenue de la Porte Neuve, dann nach links in den Boulevard Royal, kommen über die Côte d’Eich zum Panoramaaufzug Pfaffenthal. Sollte man unbedingt ausprobieren, es sei denn man verträgt keine Glasaufzüge. Die Aussicht ist jedenfalls prima.
Wir kommen über die Alzette in den nächsten Park mit Festungsgeschichte, den Parc Niedergrünewald. Hier haben wir einen Spagat zwischen Festungshistorie und Architektur des Museums für Moderne Kunst, Grand-Duc Jean.
Dann wandern wir über die Alzette zurück und widmen uns den zahlreichen Denkmälern, Museen, Geschichte, Kunst: Église Saint Michel, Palais Grand Ducal, Place d‘Armes, Cathédrale Notre-Dame de Luxembourg (Mariendom), deren Grundsteinlegung 1613 war.
Wenn man etliche Sinne bereits bedient hat, außer dem Geschmackssinn, ist es an der Zeit sauf die Spur der Luxemburger Spezialitäten zu begeben. Die sind oft deftig, haben bisweilen Innereien dabei, klassische Croissants gibt es auch und die Einflüsse der vielen Horden, die durch das kleine Großherzogtum gezogen sind, finden sich auf den Tellern wieder. Über die Pont Viaduc wandern wir in Richtung Bahnhof zurück.
Bildnachweis: Von Streppel [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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