So einen Ort gibt es kein weiteres Mal: Das erste Dorf im Val Lavizzara terrassiert sich in einen sonnigen Hang hinein. Die dort wie hineingesteckten Hauser sind über Stufenwege zu erreichen. Die Nutzgebäude wie Heuschober und Ställe gruppieren sich auf der Talseite, die sich gen Westen hin öffnet. Das Ensemble bietet eine architektonische und landschaftliche Einmaligkeit im Maggiatal. Im Tal fließt die Maggia und wir starten im Nachbardorf Menzonio. Brontallo schauen wir uns kurz vor Schluss an.
Die Wanderung auf beiden Seiten der Maggia verläuft im Uhrzeigersinn, erst auf der Westseite und dann in Tallage und nah am Fluss auf der Ostseite. Start in Menzonio ist auf rund 730m. Die ersten ca. 2,4km geht’s rauf auf knapp unter 1.150m. Menzonio gehört wie Brontallo als Fraktion zur Gemeinde Lavizzara im Bezirk Vallemaggia im Kanton Tessin. Start ist beim Parkplatz an der Via Cantonale. Vom Parkplatz orientieren wir uns an dem kleinen Türmchen, in dessen Richtung wandern wir, biegen hinter der kleinen Kirche nach links, wo wir die Osteria dal Paes sehen.
Wir kommen an einer weiteren Kirche aus, halten uns auf der Straße Nucleo rechts und wandern dem Sträßchen folgend. Es ist eng und auf der einen Seite geht’s ins Tal runter. Wer hier aus der Tür tritt, steht auf der Chaussee. Für das Ausweichen sind kleine Balkone gebaut. Gut, hier zu Fuß zu sein und nicht mit einer Limousine. Wir schlängeln uns rauf, der Wald ist üppig, die Steinhäuschen sehen teils aus, als seien sie für Wichtel gebaut. Wir wandern durch den Mischwald über eine Kuppe und wieder runter. Nach rund 7km nähern wir uns dem Flussübergang der Maggia. Wir nehmen aber nicht die befahrbare Brücke, sondern gehen noch ein kleines Stückchen zur Fußgängerbrücke. Es ist hier schon recht rustikal.
Unserem GPS folgend kommen wir ins Dörfliche. Häuser, mal mehr mal weniger intakt und auch historische Gebäude drängen sich bisweilen. Wir passieren den Zufluss Riale Prata, wandern mit der Maggia zur rechten Seite und Wald zur anderen in südliche Richtung, über den Riale di Tome und dann ufernah. Im Flussbett liegen viele, auch stattlich große, Steine. Wir sehen eine Brücke, die nach Broglio herüberführt. Die folgende Fußgängerbrücke über die Maggia würde uns zu einer Bushaltestelle bringen, an der Straße, die Cavergno mit Lavizzara verbindet. Die nächste Brücke ist unsere und war schon vielen, denn die Ponte della Merla stammt aus der Römerzeit, hat drei Abschnitte und Bögen. Wunderschön! Sie wurde bis 2022 aufwändig und stilvoll saniert. Sehr fotogen.
Dann geht’s rauf, erst über die Straße und dann steiler nach Brontallo, durch Wald und Wiesen sowie an der Kirche San Giorgio aus dem 17. Jh. vorbei, in das landwirtschaftlich geprägte Dorf mit dieser fantastischen Anordnung der Häuser, unter den Gegebenheiten. Es finden sich hier auch Übernachtungsangebote. Wir machen einen Abstecher durch die Gassen, bevor wir wieder der Route folgen und nach ca. 1,5km am Ausgangsort ankommen.
Bildnachweis: Von SchmalspurDVZO [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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