Die Stadt Montabaur ist seit über tausend Jahren das Herz der Region. Die historische Altstadt ist geprägt von stilvoll renovierten Fachwerkhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Hier trifft man sich zum Einkaufen, Ausgehen oder für einen Bummel auf dem Wochenmarkt.
Am Ende der Altstadt thront die katholische Pfarrkirche St. Peter in Ketten. Nach einer Holzkirche wurde hier 959 n.Chr. eine Steinkirche geweiht, von der noch Fundamente erhalten sind. Damit ist St. Peter in Ketten die älteste Kirche des Westerwalds. Der heutige Bau stammt jedoch zu großen Teilen aus dem Jahr 1535. Die Kirche wird durch ihre Doppelturmfassade charakterisiert. Über dem Triumphbogen des Mittelschiffes befindet sich ein Fresko, das das Weltgericht mit Auferstehenden und Verdammten zeigt. Im rechten Seitenflügel kann man eine lebensgroße Madonna aus Holz aus dem 15. Jahrhundert bewundern.
Auf der Südseite des Kirchplatzes liegt die ehemalige Friedhofskapelle St. Anna. Die ehemalige Totenkapelle des Kirchhofs wurde 1452 erbaut und im 17. und 18. Jahrhundert mit Fachwerkanbauten erweitert, um Wohnraum für die Pfarrvikare zu schaffen. Heute ist die Kapelle eine Gedächtnisstätte für Kriegsgräber. Die Einheimischen nennen das kleine Gotteshaus auch Fuhrmannskapelle. Das weist auf die mittelalterlichen Ausspann- und Fuhrwerkhöfe hin.
Durch die Kirchstraße „rollt“ man die Altstadt in Richtung Schloss Montabaur auf. Schöne Gebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert flankieren die Fußgängerzone, darunter auch das Steinsche Haus. Dieses Haus gehörte 1678-1780 den Nassauer Freiherren vom Stein, von denen ein Spross als politischer Reformator Eingang in die Geschichtsbücher fand.
Schräg gegenüber verläuft die enge Elisabethenstraße, die frühere Judengasse. Folgt man dieser Straße, erreicht man nach knapp 200m einen ehemaligen Stadtturm der alten Stadtmauer. Von hier hat man einen schönen Blick auf den Festplatz Eichwiese mir der Alleestraße und die gegenüberliegende Höhe Himmelfeld.
Weiter die Altstadt in Richtung Schloss Montabaur hinauf gelangt man zum Großen Markt. Hier steht das 1866-68 im neugotischen Stil erbaute Rathaus mit dem Roten Löwen in der Vorhalle und dem Sauerwasser-Brunnen an der Rathauswand. Ans Rathaus schließt sich direkt der Kleine Markt an, von dem es über den Vorderen Rebstock zum Schloss geht.
Unterhalb des Schlossbergs residiert das Amtsgericht in einem repräsentativen Gebäude. Von hier der Bahnhofstraße folgend und an der Fußgängerzone rechts in den Steinweg abbiegend, erreicht man den Wolfsturm. Er ist der größte der vier verbliebenen Wachtürme der mittelalterlichen Stadtmauer von Montabaur. Das 20m hohe Gebäude hat zwei Stockwerke. Die Stadt Montabaur vermietet die Räumlichkeiten für Feierlichkeiten aller Art.
Kultur spielt sich in Montabaur zumeist in der Haus Mons Tabor genannten Stadthalle ab. Desweiteren bietet das Theater der 1997 gegründeten Akademie für darstellende Kunst einen regelmäßigen Spielbetrieb. Auf dem Gelände eines früheren Munitionslagers befindet sich heute etwas außerhalb von Montabaur das art and design center b-05. Es bietet wechselnde Ausstellungen und Installationen von modernem Charakter und wird von dem Künstler Jan Nebgen geleitet.
Ebenfalls am südlichen Stadtrand befindet sich das Mons-Tabor-Bad. Das kombinierte Hallen- und Freibad mit Riesenrutsche (54m) zählt mit 120.000 Gästen pro Jahr zu den beliebten Ausflugszielen im Umland. Am Mons-Tabor-Bad startet auch ein Trimm-Dich-Pfad mit integrierter Kneipp-Anlage, der über mehrere Stationen durch den Stadtwald führt.
In direkter Nachbarschaft zum Badebetrieb liegt das Naturschutzgebiet Spießweiher. Hier lassen sich viele seltene Wasserpflanzen und Seerosen betrachten. Alte Alleenbäume und ein Stundenstein – eine alte Wegemarkierung – erinnern an den früheren Verlauf der Bundesstraße B 49, bevor die Umgehung gebaut worden ist. Das Naturschutzgebiet Spießweiher ist übrigens das einzige Brutgebiet des Blässhuhns (Blessralle) im gesamten Naturpark Nassau.
Näher an der Stadt liegt das Naherholungsgebiet Quendelberg. Dieses am Hang gelegene Parkgelände mit altem Baumbestand liegt nur wenige hundert Meter südlich vom Stadtzentrum an der Fröschpfortstraße. Hier wird von BMX-Bahn und Bolzplatz bis zur Halfpipe und diversen Kletter- und Spielgeräte einiges für den Nachwuchs geboten. Es gibt Gastronomie vor Ort ebenso wie die Möglichkeit zu Grillen.
Seit 1986 mit Eröffnung der Fußgängerzone wird in Montabaur am dritten Wochenende im September der Schustermarkt gefeiert. Den Namen verdankt der Handwerksmarkt der Tatsache, dass früher in Montabaur 18% aller Haushalte vom Schusterhandwerk lebten. Heute kommen zum Martktreiben über hundert Handwerksbetriebe aus Nah und Fern. Und der Gewerbering kümmert sich um ein Rahmenprogramm, das u.a. die Einrichtung der „Fressgass“ umfasst. Dann wird der Parkplatz in der Judengasse für die Gastronomen geräumt und die Marktbesucher können sich für den späteren Genuss des Gerstensafts stärken.
Zu den größten Open-Air-Veranstaltungen im Westerwald zählt die Montabaurer Kirmes, die jeweils am ersten Augustwochenende stattfindet. Auf dem Festplatz Eichwiese werden von Freitag bis Montag die Fahrgeschäfte aufgebaut. Der traditionelle Krammarkt und das Nachtfeuerwerk am Montag beenden die Feierlichkeiten in zünftiger Umgebung.
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In und um den Montabaurer Stadtteil Elgendorf herum lädt der Elchweg ein zu einem abwechslungsreichen Spaziergang durch Feld und Wald mit mäßigen...