Monte Is Caravius Wandertour

Wer hätte gedacht, dass man auf Sardinien und dann auch noch in dessen Süden ins Bergland wandern kann? Der höchste Berg Sardiniens ist im Osten der Insel, Punta La Marmora (1.834m). Im Süden ist eines der ältesten Gebirgsmassive (über 600 Mio. Jahre) das Sulcis-Gebirge und der höchste Gipfel davon ist der Monte Is Caravius (1.113m).

Große Teile des Gebiets sind unter Schutz (Parco Naturale Regionale Gutturu Mannu). Es ist eine Streckenwanderung durch bewaldetes Gebiet, den Foresta Gutturu Mannu-Tiriccu. Sardiniens Hauptstadt Cagliari ist östlich von hier. Wir starten nordwestlich des Gipfels, an der SS293, nahe Acquacadda und dem Stausee Bau Pressio.

Man nehme genügend Proviant mit. Wenn man keine andere Idee hat, muss man den Weg auch wieder zurückwandern. Der eigentliche Anstieg auf den Gipfel beginnt erst ab rund 6,3km, wo man von ca. 400m bis auf über 1.100m gelangt. Die Wanderung beginnt in einer Kurve und wir folgen zu Beginn einem befahrbaren Schotterweg, durch gemischte Vegetation aus Strauchwerk und Bäumen. Wir biegen vom Schotterweg auch mal ab, kommen wieder drauf. Ohne GPS wäre man hier aufgeschmissen.

Das Gebiet ist von besonderer Bedeutung aufgrund des verbuschten Waldes, primären Steineichenarealen und des Vorkommens diverser Waldbewohner, wie dem sardischen Hirsch oder dem Sardischen Wildschweins. Andere kleinere Säugetiere gibt es hier natürlich aus, sonst hätten die Greifvögel wie Steinadler und Falke nicht zu greifen.

Ist man am Tagesziel, dem Monte Is Caravius, angekommen, ist der Monta Lattias mit 1.086m nicht weit entfernt und östlich. Von dort könnte man sich weiter zum Centro escursioni WWF durchschlagen (Perdu Melis), am Riu Guttereddu. Nach Voranmeldung könnte man da vielleicht auch übernachten, ohne Hund. Diese WWF-Oase schützt insbesondere den sardischen Hirsch. Der sardisch-korsische Hirsch ist eine Unterart, die auf diesen beiden Inseln vorkommt. Die Population konnte sich inzwischen deutlich erholen.

Bildnachweis: Von Luigi Contu [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons