Der saarländische Weinort Nennig liegt an der Grenze zu Rheinland-Pfalz und Luxemburg. Alljährlich Ende August feiert man in Nennig ein Weinfest mit der Krönung der saarländischen Weinkönigin. Die Weine gedeihen hier besonders gut aufgrund der Wärme. Dass sich in Nennig bereits die Römer wohl fühlten, belegen das bedeutende Mosaik von Nennig und der Tumulus am südlichen Ortseingang.
Der Tumulus von Nennig, im moselfränkischen Dialekt „Moknapp“ genannt, was Mahlknopf heißt, ist ein bedeutender Grabhügel der Römerzeit. Er hat einen Durchmesser von 44,5m und eine Höhe von 10m. Der Sockel des Grabhügels ist gemauert. 1819 hatte man den Tumulus geöffnet und man soll eine Urne sowie Gefäße und ein Schwert gefunden haben.
Von ganz herausragender Schönheit ist das rund 160qm große Mosaik von Nennig. Um 3 Mio. Einzelsteinchen wurden zu einem wundervollen Teppich zusammengefügt. Auf das Mosaik stieß 1852 ein Bauer beim Ausheben einer Rübengrube. Vermutlich lag der Boden in der Empfangshalle einer Villa urbana, die im 2. Jahrhundert an der Römerstraße von Metz nach Trier gestanden hat.
Der Hauptbau der Römischen Villa Nennig maß 140m in der Breite und der gesamte palastartige Bau mit Wandelhallen und Bad kam auf 650m. Das fantastische Mosaik gilt als das besterhaltene und eindrücklichste antike Mosaik im Moselraum und nördlich der Alpen. In szenischen Darstellungen um ein Wasserbecken herum werden in sechs oktogonalen Bildern Kampfszenen dargestellt, mit Mensch und Tier. Das größte Motiv ist quadratisch und zeigt zwei Gladiatoren im Kampf. Das war in der Dramaturgie eines Spektakels im Amphitheater oft der Höhepunkt. Zuvor wurden in der Arena wilde Tiere aufeinandergehetzt oder ein Mensch musste gegen ein Tier antreten.
Überregional bekannt ist das Schloss Berg mit Ober- und Unterburg. Es wurde vermutlich zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert als Wasserburg gebaut. 1580 wurde die Burg zu einem Wasserschloss im Stil der Renaissance ausgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde Schloss Berg schwer getroffen. Nachdem das Saarland Eigentümer wurde, wurde Schloss Berg ab 1955 wieder aufgebaut und war Schullandheim. 1986 wechselte Schloss Berg erneut den Besitzer. Heute gibt's in dem Prachtbau ein 5-Sterne-Hotel und ein Spielcasino sowie ein 3-Sterne-Restaurant.
Ein weiteres Schloss in Nennig ist nur noch als Ruine erhalten, in Privatbesitz und nicht zu besichtigen. Da ist so ziemlich alles hinüber. Schloss Bübingen ist gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört worden. Amerikanische Soldaten sprengten ein Loch in die Wand, um einen Maschinengewehrposten zu erledigen. Überlebende im Obergeschoss wurden gefangengenommen oder gleich erschossen und die Soldaten im Keller rausgesprengt. Das war das Ende des Schlosses, eines einstigen Herrensitzes, der im 14. Jahrhundert zu einer Wasserburg aufgebaut worden ist. Im 17. Jahrhundert wurde das Schloss Bübingen von den Franzosen zerstört. Ein Jahrhundert später stand es wieder, dreigeschossig und neunachsig, mit barocker Haube.
Nichts burgiges aber dennoch wehrhaftes strahlt der Wasserturm mit Pumpenhaus in der Bübinger Straße aus. Auch unter Denkmalschutz steht das Stellwerk nebenan. Beides wurde im 19. Jahrhundert gebaut.
In einem sehenswerteren Zustand ist die Pfarrkirche St. Martin. Bereits mit der ersten urkundlichen Erwähnung gab es in Nennig eine Pfarrgemeinde. Die Kirche heute wurde 1805 neu erbaut und man ahnt es bereits, auch im Zweiten Weltkrieg zerstört. Ihr Wiederaufbau erfolgte im Anschluss.
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