Reichelsheim im Odenwald liegt an der Nibelungenstraße. Diesem Umstand und der Tatsache, dass man streckenweise die Trasse des Nibelungensteigs nutzt, verdankt diese anspruchsvolle Tageswanderung ihren Namen: Nibelungentour. Startpunkt ist das alte Rathaus in Reichelsheim. Es wurde 1554 erbaut und gilt als ältestes Fachwerkrathaus Deutschlands mit der Mannform als Verstrebungsfigur.
Im schmucken Fachwerkrathaus ist heute das Regionalmuseum Reichelsheim untergebracht. Ausstellungsschwerpunkte sind der Bergbau, typische Handwerke wie Lebkuchenbäckerei, Gäulchesmacher (Holzschnitzer für Pferde), Schindler und Schuhmacher sowie das frühere Dorfschulwesen und die ehemalige Reinheim-Reichelsheimer Eisenbahn, das sogenannte Odenwälder Lieschen.
Vom alten Rathaus spaziert zur evangelischen Michaelskirche. Vom ursprünglichen Bau aus dem 14. Jahrhundert stammt noch der alte spätromanische Torbogen. Die Michaelskirche selbst wurde 1716-18 neu errichtet. Aus dieser Zeit des Neubaus im Barock stammen auch die Kanzel und die Herrschaftsloge (der Grafenstuhl) über dem vorderen Eingang.
Über den Krautweg verlässt man Reichelsheim und wandert hinauf zum Heidenberg (330m) und weiter zum Klößbuckel (367m). Erste schöne Aussichten belohnen den Aufstieg, der weiterführt über Range (410m) und Stotz (478m) zum Gumpener Kreuz. Das Gumpener Kreuz ist ein 273m hoher Bergsattel im Vorderen Odenwald und der niedrigste Punkt der Wasserscheide zwischen der Gersprenz im Norden und der Weschnitz im Süden.
Nachdem die Bundesstraße passiert ist, wandert man weiter westwärts nach Lindenfels. In Lindenfels lohnt ein Abstecher zur Ruine der Burg Lindenfels, die bereits im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Von der Burgruine genießt man einen schönen Blick über das Weschnitztal.
Bleibt man auf der Nibelungentour und lässt den Abstecher in die Altstadt aus, kommt wenig später aber ebenfalls ein Aussichtspunkt mit schöner Sicht: die Bismarckwarte Lindenfels. Die Bismarckwarte wurde 1906-07 auf der Litzelröder Höhe (452m) als Aussichtsturm erbaut.
Über den kleinen Ort Winterkasten – überregional bekannt wegen der Eleonorenklinik – und Laudenau wandert man auf der Nibelungentour nordwärts zum Wildweibchenstein, einer markanten, sagenumwobenen Felsformation.
Dann kommt man zur Ruine der Burg Rodenstein in der Gemarkung von Fränkisch-Crumbach. Burg Rodenstein wurde um 1240 erbaut und verfiel im 17. Jahrhundert, nachdem die Hausherren durch die Pest dahingerafft worden waren. Heute sind die Ruinen malerisch umwuchert vom Wald und man kann im Schatten auf historischem Grund pausieren.
Von der Burgruine Rodenstein geht es durch den Wald, über Streuobstwiesen und freies Feld zurück zum Startpunkt der Nibelungentour in Reichelsheim. Hier kann, wer noch Kraft in den Schenkeln hat, einen Abstecher zum Schloss Reichenberg machen. Schloss Reichenberg gehört seit 1979 der Offensive Junger Christen, die hier eine Begegnungs- und Tagungsstätte mit Schlosscafé unterhalten.
Bildnachweis (attribution, via Wikimedia Commons): 1 by Christ1an; 2,3 by Haselburg-müller; 4 by 4 Bhuck [CC-BY-SA-3.0]
Reichelsheim, im Naturpark Odenwald gelegen, bietet für Wanderer rund 240 km ausgeschilderte Wanderwege, die dazu einladen, die Gegend zu erkunden....
Eine fantastische Rundwanderung mit schönen Aussichten, durch offene Landschaft und Laubwald mit Buchenbestand erwartet uns bei Reichelsheim im Odenwald....
Die Neunkircher Höhe (605m) ist der höchste Berg im hessischen Odenwald und im gesamten Naturpark Bergstraße-Odenwald. Zwei Türme stehen auf der...