Lust auf einen Fernweg ohne lange Anreise, der trotzdem ins Ausland führt? Dann ist der Nordhollandpad in den Niederlanden eine Option, welcher durch die gleichnamige Provinz Noord-Holland führt. Oftmals wird diese ja fälschlicherweise zur Bezeichnung des gesamten Staates verwendet – hier lässt sich hingegen erfahren, was tatsächlich dahintersteckt. Mit circa 238 Kilometern Länge erfordert sie sowohl Zeit als auch Ausdauer. Sie ist allerdings in mehrere Etappen unterteilbar und wartet ebenfalls nicht mit echten Steigungen auf.
Der einfache Schwierigkeitsgrad erlaubt es Neulingen, sich an eine mehrtägige Wanderung heranzutasten. Bei plötzlichen Schwächeerscheinungen können längere Stopps eingelegt werden oder der Ausflug vorzeitig beendet. Grundsätzlich steht zwischendrin eine Reihe von Stationen zur Einkehr und zum Übernachten bereit. In jedem Fall sollten aber festes Schuhwerk, Proviant und Wanderstöcke zur Ausrüstung gehören. Vorgeschlagen wird eine Unterteilung in 16 Abschnitte.
Die Anreise ist grundsätzlich in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto möglich und die Strecke kann in De Cocksdorp im äußersten Norden von Texel oder in Huizen am Gooirmeer starten. Wir wählen die erste Variante und folgen im Anschluss den Wegmarkierungen. Zur besseren Orientierung empfiehlt sich außerdem der GPS-Track als Hilfe.
Einmal die Füße in Bewegung gesetzt, lassen sich gleich die offene Landschaft und Meeresbrise auskosten. Auf den beginnenden Etappen entfernt sich der Pfad selten weit von der Küste und lockt des Öfteren auf Abstecher an den Strand. Insgesamt braucht kein schnelles Tempo vorgelegt werden und Abenteuerlustige dürfen durchaus mal von den Vorgaben abweichen.
Mit der Insel Texel lädt natürlich gerade der Anfang dazu ein, den Aufenthalt zu verlängern und das Ambiente gebührend zu genießen. Derweil präsentiert das Festland ebenso eine abwechslungsreiche Landschaft, in der Wiesen und Felder dominieren, jedoch zuweilen gleichsam dichtere Vegetation auftritt. Darüber hinaus lösen nun unterschiedliche Gewässer die Nordsee ab und bringen das flüssige Element zurück ins „Spiel“.
Die eingestreuten Siedlungen wie Kolhorn oder sogar die Hauptstadt Amsterdam sorgen für Verschnaufpausen und halten bei Interesse ein paar kulturhistorische Sehenswürdigkeiten bereit. Die hiesigen Einkehrmöglichkeiten sollten ferner nicht geschmäht werden, um die lokale Küche kennenzulernen.
Insgesamt heißt es, das Flair der Gegend zu erfahren und die Zivilisation sowie den Alltag vorübergehend hinter sich zu lassen. Auf diese Weise schließen wir die Tour mit einem bereicherten Erfahrungsschatz ab und kehren mit neuer Energie ins normale Leben zurück.
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