Naturbelassene Moore und imposante Großsteingräber prägen die Wanderung auf dem Nordpfad Kempowskis Idylle. In Nartum, einem 750-Seelen-Dorf, verbrachte Walter Kempowski 42 Jahre seines Lebens.
Wenn wir auf 11,6 Kilometern durch die malerische Naturlandschaft wandern, erschließt sich uns, wie sehr der bedeutende deutsche Schriftsteller diese Idylle geliebt haben muss. Walter Kempowski (1929-2007) war ein deutscher Schriftsteller. Er wurde vor allem durch seine stark autobiografisch geprägten Romane der Deutschen Chronik bekannt sowie durch sein Projekt Das Echolot, in dem er Tagebücher, Briefe und andere Alltagszeugnisse zu Zeitgemälden collagierte.
Die Entdeckungstour durch die idyllische Heimat Kempowskis beginnt an der Motormühle Nartum, die zugleich den Mittelpunkt des Dorfes bildet. An der Kreuzung am Nartumer Friedhof angekommen, ergibt sich Gelegenheit, das 250 Meter entfernte Großsteingrab Natrum zu besichtigen. Die Grabkammer besitzt eine beeindruckende Länge von fünf Metern und ist sehr gut erhalten. Außerdem finden wir an der besagten Kreuzung auch eines der zehn liebevoll angelegten Kräuterbeete der „Nartumer Kräuter-Runde“ vor und genießen den würzigen Duft der Kräuter.
Nach der Besichtigung setzen wir unseren Weg zur Röhrbergeiche fort. Dieses Naturdenkmal befindet sich auf dem mehr als 40 Meter hohen Röhrberg, der uns eine wunderbare Aussicht auf Nartum und die umliegende Landschaft gewährt.
Wir verlassen diesen schönen Ort und wandern bald durch das dichte Mischwald-Gebiet Steinfelder Holz. Nächste Station des Nordpfads ist das Steinfelder Großsteingrab. Das große Megalithgrab ist ungewöhnlicherweise in nord-südlicher Richtung ausgelegt.
Nachdem wir hier kurz Rast gemacht haben, führt uns unser Weg aus dem Wald heraus und entlang des Waldrandes zum Naturschutzgebiet Hemelsmoor. Wir wandern hier durch eine vielseitige Landschaft aus Birken- und Kiefernmoorwäldern, intaktem Hochmoor und Abtorfungsflächen, die teils renaturiert, teils immer noch aktiv sind.
Wir erreichen bald das Steinfelder Holz – eine Sandkuhle, von deren Kamm wir auf die ehemalige Sandabbaustelle werfen können. Entlang des Stellingsmoores setzen wir unsere Wanderung fort und passieren die grüne Moorlandschaft, bis die weitläufigen Wiesen und Felder des Dorfes Nartum wieder ins Blickfeld rücken.
Wir können die Wanderung mit einer kleinen Erkundungstour beenden. So bietet es sich an, in der Straße „Zum Röhrberg“ dem Haus Kreienhoop einen Besuch abzustatten, wo einst der Schriftseller wohnte und arbeitete und heute die Kempowski Stiftung untergebracht ist.
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