Ober-Olmer Wald Rundwanderung (zum Hügel der Freundschaft)

Im Südwesten von Mainz wird Fernsehgeschichte geschrieben, mit dem ZDF, das dort seit 1964 zuhause ist, nebst den Mainzelmännchen. Das zweite Öffentlich-Rechtliche siedelte sich im Zuge der Erschließung des Lerchenbergs an. Dort wurde mit der „Jubiläumssiedlung“ der Wohnungsnotproblematik mit praktischer Architektur begegnet. Und der Lerchenberg wird westlich vom Ober-Olmer Wald vom Grün erreicht. So haben dir 6.300 Bewohner des Lerchenbergs auch einen Naherholungswald gleich nebenan. An den grenzt der Flugplatz Mainz-Finthen.

Der Ober-Olmer Wald ist mit seiner Fläche von rund 350ha eines der größten Waldgebiete in Rheinhessen. 2017 wurde der Ober-Olmer Wald mit angrenzenden Gebieten zum Naturschutzgebiet Wiesen am Layenhof-Ober-Olmer Wald erklärt. Unter Schutz stehen damit etliche Arten der Roten Liste mit beispielsweise Orchideen und Amphibien. Bereichert wird das Waldgebiet durch Kunstobjekte wie dem Hügel der Freundschaft, dem Forsthaus und dem neu entstandenen Veranstaltungsgebäude mit Platz für Ausstellungen und Umweltbildung. Das Wegenetz im Ober-Olmer Wald umfasst 25km. Man ist hier auch der Geschichte auf der Spur mit einer Grabungsstätte an einem Hünengrab sowie der Militärgeschichte.

Start ist der Waldparkplatz Rondellschneise, an der Straße Am Wald. Wir wandern gegen den Uhrzeigersinn und sind am Rand von Lerchenberg unterwegs durch den Mischwald, kommen zum US-Army-Übungsgelände nah am Flugplatz Mainz-Finthen, wo wir den Aubach am Start treffen. 1961 übernahm das US-Militär den Finther Flugplatz und der einstige Layenhof diente als Übungsgelände. Vom Hof ist nichts mehr übrig. Auf dem Gelände wird nach wie vor geschossen.

Wir wandern einige Schneisen in Haken und kommen mit der Dachsschneise „Hinter dem Berghof“ vorbei sowie an die Waldgrenze mit Blick über die Feldflur samt Wiesen und Obstbäumen. Vielleicht sind auch einige Schafe zu sehen, die Flächen pflegen. Wir folgen dem Waldrand mit Feldblick, streifen einen verlassenen Hof, wandern in einem Bogen und kommen zu einem Hofcafé, einem Waldkiosk, dem Forsthaus und dem neuen Veranstaltungsgebäude.

Würden wir jetzt Am Wald nach rechts gehen, wären wir zurück. Tun wir aber nicht, denn es lockt der Hügel der Freundschaft mit schöner Aussicht über Wald und Wiesen, nebst den militärischen Spuren, die sich die Natur zurückerobert. Die Treppe zum Hügel der Freundschaft wurde mit Friedensbotschaften in Deutsch, Englisch und Russisch versehen. Mit der Großen Rondellschneise kommen wir an der Grabungsstätte, die auf das 8. Jh. v. Chr. zurückgeht, vorbei zum Ausgangsort.

Bildnachweis: Von Bodow [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons