Eingebettet in einen Talkessel und im Norden überragt vom Heisterberg (622m) liegt die Ortschaft Oberhundem. Aus Nebentälern fließen Wiggesiepen und Potersiepen herab und münden ganz in der Nähe des Ortes in die Hundem. Diese durchfließt den Ort und mündet letztlich nach rund 15km bei Altenhundem in die Lenne. Der Ort ist als Ferienziel beliebt. Und das zu Recht. Rundherum laden die Ausläufer des Rothaargebirges zu ausgedehnten Wanderungen ein.
Oberhundem ist ein staatlich anerkannter Luftkurort. Umgeben von viel Wald und abseits der ganz großen Durchgangsstraßen kann man sich hier gut erholen. Beim Haus des Gastes ganz am Nordostrand des Dorfes findet man zur Abkühlung an heißen Sommertagen auch eine Kneipp-Anlage.
Wer gerade keine längere Wanderung ins Umland unternehmen möchte, kann auch einen kurzen Spaziergang durch den Kurpark Oberhundem ins Auge fassen. Die biologische Station, die gelegentlich Ausstellungen im Haus des Gastes veranstaltet, arbeitet beratend mit daran, den Kurpark nach ökologischen Kriterien umzugestalten.
Anschließend lohnt ein Spaziergang durch den Ort selbst. Wunderschön anzusehen ist das alte Pfarrhaus aus dem Jahr 1685. Das historische Fachwerk wurde liebevoll restauriert.
Aber das ist noch nicht die eigentliche Attraktion. Die befindet sich im Inneren des Hauses, und an so manchem Fenster kann man schon einen kleinen Blick darauf erhaschen: Rund 300 Ausstellungsstücke zeigt das Stickereimuseum, das in den Räumen des Pfarrhauses seinen Platz gefunden hat. Tenne, Küche und Stall des alten Hauses wurden dafür zu Ausstellungsräumen umfunktioniert. Mustertücher aus verschiedenen Jahrhunderten, bestickte Kleidungsstücke aus den verschiedensten Kulturen, Perlenstickereien: Die Sammlung ist ein echtes Schmuckkästchen. Von der chinesischen Seidenstickerei bis zur Weißstickerei aus Hessen sind die unterschiedlichsten Arbeiten zu bewundern.
In unmittelbarer Nachbarschaft des Museums befindet sich die Pfarrkirche St. Lambertus. Der geduckte Turm stammt noch aus romanischer Zeit und wird auf das 13. Jahrhundert oder sogar noch früher datiert. Das Kirchenschiff hingegen ist deutlich jünger, es wurde erst 1771 geweiht. Im Innenraum ist ein prächtiger, zweigeschossiger Hochaltar zu bewundern, dessen zentrale Figur der Heilige Lambertus ist, der Namenspatron des Gotteshauses. Weitere sehenswerte Details sind die Nebenaltäre, die spätgotische Pietà sowie der Orgelprospekt aus dem Jahr 1650, der ursprünglich in Stockum stand.
Das wohl markanteste Gebäude in Oberhundem ist aber die kastellartige Adolfsburg, ein Wasserschloss, das in der Barockzeit entstand. Genauer gesagt wurde der Herrensitz 1676-80 erbaut, direkt am Ortseingang von Oberhundem. Freiherr Adolf von Fürstenberg war es, der sie für sich und seine Angehörigen erbauen ließ, als sie hierher nach Oberhundem übersiedelten. Die Familie hatte zuvor auf Burg Schnellenberg bei Attendorn gelebt.
Auffällig ist die Farbe des zweigeschossigen Herrenhauses: satt roter Sandstein ist kein allzu häufiger Anblick in dieser Gegend. Bis 1835 diente die Burg als Sitz der Familie von Fürstenberg, später diente sie zu verschiedenen Zwecken. Unter anderem war Anfang des 20. Jahrhunderts eine Klosterschule in ihren Mauern eingerichtet worden. Doch seit Mitte der 1950er Jahre stand das Gebäude leer und drohte zu zerfallen. Erst rund dreißig Jahre später fand sich ein privater Investor, der die Adolfsburg restaurieren ließ und darin Eigentumswohnungen einrichtete. Das Gebäude ist daher heute nur von außen zu besichtigen.
Einen Steinwurf nördlich von Oberhundem liegt der kleine Ort Schwartmecke am Fuß des Heisterbergs. Hier kann eine mehr als 150 Jahre alte Handweberei besichtigt werden. Während das Spinnen meist den Frauen vorbehalten blieb, war das Weben eine kräfteraubende Angelegenheit, die oft von den Männern ausgeübt wurde. In vielen Bauernhäusern fanden diese Tätigkeiten in den Wintermonaten statt, wenn draußen auf dem Feld weniger zu tun war. In der Schwartmecker Handweberei kann man sich ein Bild von dieser Arbeit machen.
Auf der Hohe Bracht (588m) mit dem beliebten, 36m hohen Aussichtsturm startet der Robert-Kolb-Weg die Tour ins Hochsauerland auf die Rothaarvorhöhen....
Der Rhein-Weser-Turm ist einer der bekanntesten Aussichtstürme im Sauerland. Er steht auf dem Rothaarkamm, der hier zugleich die Wasserscheide zwischen...
Entlang des Rothaarsteigs, dem bekanntesten Fernwanderweg im Sauerland, gibt es einige Rundwanderwege für Tagestouren, die als Rothaarsteig-Spuren...