Odenwald-Vogesen-Weg

Ein tageslanger Wanderausflug ist das eine, eine Strecke von fast 200 Kilometern dagegen eine ganz andere Hausnummer. Wer den kompletten Odenwald-Vogesen-Weg begehen möchte, sollte daher Geduld und Kondition mitbringen. Alle anderen widmen sich lieber einzelnen der insgesamt elf vorgesehenen Etappen und fahren danach wieder nach Hause. Langeweile ist in dem Potpourri aus Kultur, Natur und Geschichte indes keine Zutat.

So dürfen Pilger, selbst wenn sie sich an die vorbestimmten Abschnitte halten, ihre Zeit eigenhändig gestalten und an ihren Favoriten verweilen. Der Start findet sich in Darmstadt und setzt sich von dort immer weiter in den Süden fort, über Heidelberg und bis nach Lauterbourg im Elsass.

Anstatt ruhig zu beginnen, gibt‘s jedoch gleich einen „tierisch“ guten Stopp, ehe der Fußmarsch überhaupt begonnen hat. Im Zoo Vivarium Darmstadt sowie anliegenden Botanischen Garten tummelt sich eine Vielzahl exotischer und einheimischer Lebewesen.

Wen das kaltlässt, folgt ohne Umschweife der Beschilderung mit einem roten Strich in den Wald. Bis nach Mühltal setzt sich dieser Teil lauschig im Dickicht fort, ohne spektakuläre Attraktionen zu bieten. Dort gleicht die imposante, exponiert gelegene Burg Frankenstein aus dem 13. Jahrhundert dieses „Manko“ aus. Sie soll unter anderem für den Titel von Mary Shelleys berühmten Frankenstein-Roman verantwortlich sein.

Wanderern, die sich derweil über die Waldeinsamkeit freuen, werden im Laufe der folgenden Etappen noch des Öfteren auf ihre Kosten kommen. Tatsächlich verläuft der Kurs zu großen Stücken im Baumgeflecht von Bergstraße und Odenwald. Gleichwohl unterbrechen Felder, Wiesen und Gewässer, Städte und Ortschaften mehrfach dieses Ambiente.

Zu den zahlreichen nennenswerten Stationen im Zuge dessen gehört etwa Heidelberg mit seinem Schloss Heidelberg und der Heiliggeistkirche. Auf dem Letzenberg erhebt sich eine Kapelle mit kunstvoll erscheinender Fassade, in Bruchsal das fürstbischöfliche Schießhaus in Belvedere. Kurzum: Die Liste ist lang.

Den letzten Höhepunkt, was kulturhistorische Sehenswürdigkeiten betrifft, erreichen wir in Karlsruhe. Nach Besichtigung des hiesigen Schlosses und Tiergartens ist aber nicht sofort Schluss. Ein paar weitere Kilometer entlang des Rheins dienen zur gedanklichen Reflexion und Ausklang der Reise durch verschiedene Zeitepochen sowie Lebensräume.

Bildnachweis: Von Jürgen Hamann [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons