Dorfen im Landkreis Erding liegt im mittleren Isental, an der 76km langen Isen, die auf ihrem Weg in den Inn ist und in Dorfen den Mühlbach aufnimmt sowie sich für kurze Zeit in Isen und Isen-Flutkanal spaltet. Weitere Bachlebendigkeit verschafft bei Oberdorfen der Bogen der Alten Isen. Neben Ökumene gibt es eine Menge munterer Flusslandschaft.
Als Ökumene wird in der Theologie die Gesamtheit der Christen und christlichen Kirchen betrachtet. Der Wortherkunft nach leitet sich Ökumene aus dem Altgriechischen ab, da ist „oikein“ = die ganze bewohnte Erde.
Wir wandern, der Markierung folgend, durch einen Teil davon mit Start im Herzen von Dorfen am Unteren Markt bei der St. Veit Kirche, die um 1390 erbaut wurde. Am Floriansbrunnen vorbei schauen wir uns den Marienplatz mit der Mariensäule von 1864 an.
Durch das Stadttor geht’s gleich aufwärts via „Stepfen“, einer Treppe (Umgehung möglich), die bereits von Wallfahrern begangen wurde, hinauf auf den Heiligen Berg, dem Ruprechtsberg, mit schöner Aussicht auf Dorfen.
Die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt war lange Zeit nach Altötting die zweitgrößte Marienwallfahrtsstätte Bayerns. 1784 wurde die Kirche neu errichtet. Das schlichte Äußere verbirgt im Inneren einen wahrlich glanzvollen Hauptaltar. Desweiteren kann man die Schulterwundenkapelle und das Gebeinhaus besichtigen.
Die Wanderung macht einen Abstecher über den Friedhof, wo beispielsweise der Schriftsteller Josef Martin Bauer (1901-1970) begraben ist. 1955 wurde sein Roman „Soweit die Füße tragen“ veröffentlicht, der die Flucht eines Kriegsgefangenen aus einem ostsibirischen Gefangenenlager beschreibt.
An der Wallfahrtkirche vorbei wandern wir an den Mühlbach hinab. Am Weg laden Bänke zur Rast. Mit dem Bachlauf und der Auenlandschaft wandern wir bis fast zur Mündung in die Isen, queren den Mühlbach, biegen in die Straße Niederham und wandern zur Kirche St. Georg, auf einem schmalen Hügelrücken, im Süden von Oberdorfen.
Unser Weg beschreibt einen Bogen, bei dem wir die Alte Isen und die Isen queren sowie den zufließenden Lappach. Mit der Isen zur Linken genießen wir die Wiesenlandschaft des Isentals.
In Dorfen ist die Sebastianskirche, auch Pestkapelle genannt. Der kleine schmucke Bau war katholisch, wurde evangelisch-lutherisch. Jetzt wird es Ökumenisch. Wir schlendern durch den Stadtpark und erleben das Naturdenkmal der Birkenallee. Wir biegen in einen Feldweg, dann: Terofalstraße, Bahnweg in Richtung Zentrum. Hier kann man einen Abstecher zum Heimatmuseum machen.
Der Bahnweg wird zur Haager Straße, die zum Rathausplatz führt und als weitere evangelische Dependance ist dort die Versöhnungskirche (1994) zu finden, schräg gegenüber dem Rathaus (1863).
Bildnachweis: Von Rufus46 [CC BY-SA] via Wikimedia Commons