Orchideen sind weltweit verbreitet. Auf bis zu 30.000 Arten kommen Botaniker. In Deutschland gibt es allerdings nur rund 60 Orchideenarten, die natürlich vorkommen. Einen guten Schlag davon kann man im Orchideengebiet Gersheim entdecken, hier wachsen nämlich dreißig verschiedene Orchideenarten.
Das Gersheim ein Paradies für Orchideen ist, musste erstmal entdeckt werden und diese Entdeckung gelang einem Lehrer 1936. Ludwig Müller fand bei einer Kräuterwanderung nördlich von Gersheim Orchideen.
Das Orchideengebiet Gersheim ist seit 1957 unter Naturschutz gestellt. Führungen vor Ort haben seitdem die Flora für interessierte Besucher vorgestellt. Doch mittlerweile gibt es auch einen eigenen Lehrpfad, der mit zehn Tafeln ausgestattet ist, die Wissenswertes über die Orchideen verraten und den man selbstständig erkunden kann.
Der Orchideenpfad beginnt am Lachenhof. Man kann sein Auto aber auch schon zuvor am Ökologischen Schullandheim Spohns Haus in der Dekan-Schindler-Straße in Gersheim abstellen und die rund 10 Minuten Fußweg zum Lachenhof noch mitnehmen.
Der Orchideenpfad führt u.a. zu einem Kalkquellsumpf – ein besonders beliebter Platz für Orchideen – und zu einem Aussichtspunkt. Der Weg hat einige Auf- und Abstiege und ist meist nur als schmaler Pfad vorhanden. Gutes Schuhwerk ist also angebracht. Die beste Wandderzeit ist im Frühling und Frühsommer. Die Hauptblütezeit der Orchideen beginnt etwa Mitte April, erreicht ihren Höhepunkt Anfang Juni, und klingt im Juli allmählich aus.
Orchideen stehen heute unter strengem Naturschutz. Da sie nur in Symbiose mit bestimmten Wurzelpilzen wachsen, dürfen sie weder ausgegraben noch verpflanzt werden – dann gehen sie ein.
Was man im Orchideengebiet Gersheim nicht sieht, ist Vanille. Aber interessant zu wissen ist es trotzdem, dass die Gewürzvanille auch eine Orchidee ist. Die besondere Stellung der Orchidee unter den Blumen macht das Wort Orchidee zu einer beliebten Metapher in der Sprache. Die Orchidee gilt als ausnehmend schön und als selten zu finden. Gerne wird daher eine äußerst hübsche Frau als Orchidee bezeichnet. Allerdings – in Bezug auf die Seltenheit – kennt man auch das spöttische „Orchideenfach“, wenn man ein Studium mit außergewöhnlichen Inhalten benennen will.
Von BerndH [GNU] via Wikimedia Commons
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