Die Ortenau ist um Sagenhaftes reicher. Im August 2020 wurden die ersten 14 von geplanten 35 Ortenauer Sagenrundwegen mit Mythen und Geschichten eröffnet. Wir folgen heute dem „wegweisenden“ Gespenst ab der Altstadt von Gengenbach, wandern zur Jakobuskapelle am „Bergle“, erleben Weinberge, Spuren der Römer, genießen Panoramablicke auf die Stadt, das Kinzigtal bis in die Rheinebene. Der Teufel ist im Bunde, das Gegengewicht bildet der Kinzigtäler Jakobusweg, Kunst fehlt auch nicht.
Gengenbach im Ortenaukreis ist eine ehemalige Reichsstadt und hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, darunter sind fünf Museen, Kunst, Wehrgeschichte, Flößerei, um nur drei zu nennen. Gengenbach zeigt sich dazu mit einigen Türmen, zwei Kirchtürme und fünf Türme der einstigen Stadtbefestigung. Schwedenturm, Prälatenturm, Obertor, Kinzigtor und Niggelturm (14. - 16. Jahrhundert). Der 36m messende Niggelturm mit Narrenmuseum hat eine umlaufende Aussichtsgalerie.
Start ist an der Schwarzwaldbahn beim Flößermuseum, an der Friedrichstraße und vor dem Kinzigtor. Wir wandern in den Park Schneckenmatt mit Sinnespfad und Ententeich. Via Otto-Ernst-Sutter-Weg gelangen wir in die Reben. Beim Pavillon ist ein Aussichtspunkt mit herrlichem Blick über die Kinzig und das Kinzigtal sowie Gengenbach und seinen Wein.
Wir kommen zur Portiunkula-Kapelle auf dem Abtsberg, wenn wir rund 1,8km gewandert sind. Die aus groben Steinen gebaute Kapelle mit Glockendachreiter lädt zu kleinen meditativen Übungen ein – fantastische Aussicht inklusive. An dieser Stelle war früher eine kleine Hütte, die den im Weinberg arbeitenden Schwestern Schutz bot. Das Engagement von Franziskanerinnen und anderen Christen sorgte für den Kapellenbau.
Mit Wald wandern wir aufwärts, machen eine Kehre, kommen zur Teufelskanzel, nach rund 4km und nahe dem höchsten Punkt der Wanderung. Von der Aussichtsplattform hat man einen schönen Blick hinab und kann sagenhaften Spuren des teuflischen Pferdefußes suchen.
Eine weitere Sage steht in Verbindung mit dem Mooskopf, nordöstlich von uns. Dort geistert der Moospfaff im Franziskanergewand umher. Der Mooswald gehörte dem Kloster Gengenbach. Ein trickreicher Schwindel in einer Grenzangelegenheit mit den Nachbarn hat den Abt zur Unruhe verdammt.
Unsere weiße Weste tragen wir durch den Wald zur Eckkapelle am Weinbergrand sowie zu St. Jakob auf dem Bergle, weithin sichtbares Wahrzeichen von Gengenbach, mit fantastischer Aussicht auf die einstige Reichsstadt an der Kinzig. An einem Kriegerdenkmal vorbei kommen wir in die Altstadt und genießen deren Flair mit Pflaster, Fachwerk, Brunnen, Rathausplatz, frühklassizistischem schmucken Rathaus, Stadtkirche mit Resten des Kosters Gengenbach.
Bildnachweis: Von Holger Uwe Schmitt [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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