Würde man das jetzt englisch aussprechen, käme ein „walk“ dabei heraus. Das trifft im Grunde gut unseren Stadtspaziergang durch Pasewalk mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten rund um die historische Ringmauer, die einst fast 2,5km lang war und zwischen 6 bis 9m hoch. Zu ihr gehörten über 60 Wichhäuser, Türme und Tore. Durch Pasewalk fließt die Uecker und die Bahnstrecke Bützow-Szczecin führt hindurch.
Am Markt ist Start und Ziel, mit Marktplatz und Brunnen, es geht mit dem Uhrzeiger, durch die Prenzlauer Straße zum Prenzlauer Tor, wo sich auch das Museum der Stadt Pasewalk befindet. Östlich ist die St. Marien Kirche als Sehenswürdigkeit, eine Hallenkirche mit Grundmauern aus dem 13. Jahrhundert, die wiederaufgebaut wurde, einen 78,5m hohen Turm hat mit dem größten Geläut Vorpommerns.
Wenn wir sie nicht sehen, hören wir sie vielleicht am dreistöckigen Prenzlauer Tor (25,6m), das sich mächtig aus Backsteinen auf Granitsockel erhebt und im 14./15. Jahrhundert entstand. Nächste Sehenswürdigkeit nennt sich „Kiek in de Mark“, einem zylindrischen Turm mit Zinnenkranz und Helm, der einer Sage nach 1445 erbaut wurde. Der 20,2m hohe Turm wurde demnach aus Lösegeld gebaut, das die Pasewalker für Gefangene aus einer Schlacht von Prenzlau erpressten.
Wir folgen der Ringstraße, wechseln bei der Landeskirchlichen Gemeinschaft auf die Gartenstraße und lenken die Schritte zum Mühlentor und Rathaus Pasewalk. Auf dem Weg dorthin sehen wir nach rechts blickend das Amtsgericht (1903) mit seinen prägnanten Staffeln auf dem ehemaligen Klosterhof. Weitere Staffelgiebel sieht man am Gymnasium „Oskar Picht“. Das Mühlentor aus dem Mittelalter hat eine achteckige Turmaufstockung und einen gemauerten Helm. Das neoklassizistische Rathaus wurde 1928 als Finanzamt gebaut.
Zwei Kirchen liegen auf unserem „walk“ zum Pulverturm. St. Otto ist katholisch und aus dem Jahr 1885. Die evangelische Stadtkirche St. Nikolai wurde erstmalig 1177 erwähnt. Mehrfach wurde sie zerstört und dann als vierjochige Kreuzkirche wieder aufgebaut. Sie ist die größte Feldsteinkirche im Landkreis, hat einen Turm aus der Renaissance, der nach 1945 mit einem einfachen Spitzhelm versehen wurde.
Der runde Pulverturm mit Ziegelhelm und Zinnenkranz misst 27,4m. Wenn wir hier in den Park einen Abstecher machen wollen, also noch ein Stückchen Mühlenstraße gehen und dann links, träfen wir auf die 5m hohe Trümmerkugel Pasewalk-Police-Phoenix, einem künstlerischen Gemeinschaftsprojekt aus rund 30t Kriegstrümmern des Zweiten Weltkriegs aus Pasewalk und Police, die seit 2009 ein Zeichen setzt.
Unsere Route biegt vor dem Pulverturm nach rechts ein und folgt einem Grünstreifen. Dann biegen wir nach rechts in die Grabenstraße. Nach links wandern wir die Ueckerstraße zum Markt zurück. Eine weitere Sehenswürdigkeit in Pasewalk, südlich unserer Runde, ist das „Historische U“ – heute Kulturforum, einst Kürassierkaserne aus der vorletzten Jahrhundertwende.
Bildnachweis: Von Ralf Roletschek [GFDL 1.2] via Wikimedia Commons