Das „Auge Gottes“ wird der Gletschersee auf der tschechischen Seite auch genannt, oder Plöckensteinsee oder Plešné jezero. Der See im Böhmerwald liegt unterhalb des Plöckensteins (1.379m) auf rund 1.090m. Die Gegend lieferte literarische Vorlagen für Werke von Adalbert Stifter, einem bedeutenden Autor des Biedermeiers. Auf bayerischer Seite gibt es auch einen Plöckenstein mit 1.364m. Wir haben: festes Schuhwerk, Proviant, Ausweis und Aufstiegslaune.
Los geht’s in Oberösterreich beim Forstamt Holzschlag auf rund 886m. Die ersten ca. 3,9km wandern wir hernach auch wieder retour. Es geht durch den Böhmerwald, unter den Rehbergliften durch. Wenn sich die Runde öffnet sind wir auf einer kleinen Lichtung auf rund 1.019m bei einer Rast mit Grenzposten und Hütte. Wir passieren die Grenze und wandern weiter ansteigen, erstmal einer weiß-blau-weißen Baummarkierung abwärts folgend.
Wir wandern einen geschotterten Weg und kommen zu einem Teich, genannt Hirschröhren, tschechisch: Říjiště. Kurz drauf ist im Wald eine Rasthütte mit kleinem Snack-Sortiment (pivo plech=Dosenbier, nanuky=Eis am Stiel, kofola= tschechische Cola, škvarková pomazánka=Griebenschmalz) und wir biegen links davor ein. Jetzt geht’s mit weiß-grün-weiß aufwärts, auf einem steinigen Wanderweg und durch ein Naturschutzgebiet, durch Latschen und Heidelbeeren.
Nach rund 8,6km haben wir den Plöckensteiner See erreicht und sind nicht allein. Hier kommen einige Wanderer und Radfahrer vorbei. Ein Prinz war auch schon da. Zu Zeiten des Kalten Krieges war die Gegend kaum zugänglich. Der Gletschersee liegt in einer ausgedehnten Moränenlandschaft, die größte im Böhmerwald. Adalbert Stifter nannte den See „Auge Gottes“.
Mit weiß-gelb-weißer Baummarkierung gehen wir zum Adalbert-Stifter-Denkmal in der Felskulisse hinauf, über Wurzeln auf einem Waldpfad. Beim 14,5m hohen Obelisken hat man eine fabelhafte Aussicht. Es sind auch Zeilen der Erzählung „Der Hochwald“ sowie „Im Gebirge“ eingemeißelt. Noch sind wir nicht ganz auf dem höchsten Punkt, der ist auf der Grenze der Plöckenstein (1.379m). Fast 11km sind gewandert.
Auf der Grenze geht’s nun ein Stück, dann abbiegend und der Wegmarkierung Nr. 21 folgend zum Ausgangsort. Dabei kommen wir an den „abgebrannten Steinen“, wie das kleine Felsenmeer hier genannt wird, vorbei und wandern weiter abwärts zum Unterstand Zwieselhütte. Kurz drauf kommt ein kleiner Abstecher zum Liseibild mit einer traurigen Liebesgeschichte und der Adalbert-Stifter-Quelle. Wieder auf dem Forstweg zurück, sind es ca. 1,8km, bis zu dem Punkt, wo sich die Runde schließt und wir den bekannten Weg zurücknehmen.
Bildnachweis: Von Prochaine [Public domain] via Wikimedia Commons
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