Der malerische Poetensteig von Rheinsberg verspricht Motive, die einige zum Dichten anregen, anderen hingegen eher zum Abschalten des Kopfes dienen. Denn schon der einstige Adel fühlte sich in dieser Umgebung wohl und so lädt nicht nur die reizvolle Naturlandschaft, sondern ebenso darin versteckte künstlerische Details. Außerdem deutet dies bereits auf den Duktus der Wanderung hin, die mit circa acht Kilometern Länge eher einem langen Spaziergang gleicht und keine großen Höhen beinhaltet.
Ausgangspunkt ist direkt das opulente Schloss Rheinsberg, dessen Innenräume ein ganz eigenes Leben entfalten, in dem der Prunk regiert. Dieser dehnt sich auf die anliegende Parkanlage aus, die nach den Wünschen der hohen Herrschaften gestaltet wurde. Auf den Überresten einer mittelalterlichen Wasserburg wurde das Bauwerk im 18. Jahrhundert errichtet und erstrahlt bis heute maßgeblich im Stil des Rokoko. Schriftliche Denkmale setzten ihm unter anderem Fontane und Kurt Tucholsky.
Letztgenannter ist wiederum mit einem Literaturmuseum in dem Gebäude verewigt worden, welches wie das gesamte Innere eine Besichtigung lohnt. Ob diese zu Anfang oder Schluss geschieht, ist natürlich jedem selbst überlassen. Die Anreise ist mit dem Pkw oder öffentlichen Verkehrsmitteln möglich.
Anschließend spazieren wir im Lustgarten von Schloss Rheinsberg. Abgesehen von der vorgegebenen Richtung darf der Wandel der eigenen Nase nach gehen, inklusive Verweilpausen. Auf dem Gelände gibt es verschiedene Skulpturen und Denkmäler zu entdecken.
Der vorgegebene Pfad setzt sich in den angrenzenden Wald fort, wo sich eine lauschige Atmosphäre zwischen Böbereckensee und Grienericksee breitmacht. Ein weiterer Stopp ist zum Beispiel ein Obelisk, welcher in Gedenken an den Siebenjährigen Krieg aufgestellt wurde. Im Arboretum wartet derweil ein wenig Pflanzenkunde auf Wanderer.
Zwischen Wasser, Buchen sowie anderen Bäumen und Gewächsen darf die Flora regieren und Besucher können abschalten. Es empfiehlt sich, eine Stärkung inmitten des Grünen einzunehmen und das Flair auszukosten. Wenn die Tour dann schließlich doch ein Ende findet, lässt sich in Seenähe in einem Restaurant einkehren. Auf diese Weise klingt der Tag gleichsam entspannt aus.
Bildnachweis: Von Rolf Krahl [CC BY 2.0] via Wikimedia Commons