Im Nordwesten des Maifelds liegt Polch, der Verwaltungssitz der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde Maifeld. Wer nach Polch reist, sollte die Nase frei haben, denn hier duftet es im Frühling nicht nur nach Naturerwachen, sondern auch nach Keksen. Der Stammsitz der Firma Griesson-de Beukelaer befindet sich seit 1969 nordöstlich des Stadtkerns.
Griesson-de Beukelaer entstand 1999 aus dem Zusammenschluss von General Biscuit und der Firma Griesson. Griesson wurde 1892 vom Bäckermeister Gottlieb Anton Gries in Kobern an der Mosel gegründet. Seit 1979 ist Polch der Stammsitz des Unternehmens, das später mit de Beukelaer zusamenging. Nahe der Fabrik finden auch kalorienverbrennende Wanderer süße wie salzige Leckerbissen für unterwegs und überhaupt im Fabrikverkauf in der Heinz-Gries-Straße.
Im Zentrum von Polch fällt nahe des Marktplatzes das sehenswerte Rathaus auf, das 1859 aus Basaltlava und Tuffstein mit einem Treppengiebel und einem auskragenden Balkon gebaut wurde.
Im Stadthaus am Markt, einem ehemaligen Bauernhaus, ist seit 2004 ein Spielzeug- und Puppenmuseum zu finden. 1.300 Exponate entführen in die Kindheit unserer Ahnen. Polch hat zudem ein liebevoll und schmuck eingerichtetes Heimatmuseum in den Räumen eines Steinhauses aus dem Jahre 1860, Im Bienengarten (nur nach Anmeldung).
Ganz in der Nähe an der Ecke Kehrstraße steht die Viedeler Kapelle. Das neugotische Bruchsteinkapellchen entstand 1881.
Die doppeltürmige katholische Kirche St. Stephanus prägt das Stadtpanorama von Polch. Die Türme messen rund 54m. Erbaut wurde sie 1849-52. Die Stephanuskirche entstand im neoromanischen Stil und zeichnet sich durch seine abwechslungsreiche Gliederung aus. Viergeschossige Türme mit schlanken Helmen und Dreiecksgiebeln, flache Satteldächer über Mittelschiff, Querhaus und dem abgerundeten Chor.
Dem gleichen Architekten, Hermann Nebel, wird auch der Bau der Synagoge zugeschrieben, die in der Osterstraße zu finden ist. Sie wurde 1867-77 in Bruchstein aus heimischer Krotzenlava erbaut, wobei die Fenstergewände aus Tuffstein sind. Über der Kassettentür mit rundem Bogen befindet sich eine hebräische Inschrift (Psalm 97,6) und ein Rosenfenster.
Die für die Region typischen Steinbauten finden sich in Polch auch in der Bachstraße. Hübscher Vertreter hier ist ein alter Bauernhof und auffällig, das Alte Krankenhaus mit der Kapelle. Das Krankenhaus war von 1883 bis 1973 mit Patienten belegt. Seitdem wird es verschiedentlich von Organisationen für Veranstaltungen genutzt, wie übrigens auch die Synagoge.
Das Krankenhaus grenzt an die Grünanlage von Polch, ein 1,6ha großer Park mit Spielplatz, Musikpavillon und Skulptur. Kurz stand hier auch ein anderes Wahrzeichen der Stadt, der Viedeler Bur. Der Bur = Brunnen, wurde einst von einer Quelle gespeist. Er zog seit 1854 mehrfach um, bevor er nun wieder fast am Start angekommen ist – nur mit dem Unterschied, dass heute hier sicher keine Wäsche mehr gewaschen wird, es sei denn verbal.
Südlich in Polch, am Friedhof mit alter Kastanienallee, steht die Georgskapelle, eine der ältesten Kirchen in der Eifel mit urkundlicher Ersterwähnung 1052. Dass es sich bei den Ursprüngen der kleinen dreischiffigen Basilika um einen römischen Tempel gehandelt haben könnte, darauf verweist ein Grabstein mit einem Genius (römischen Schutzgeist) mit lateinischer persönlicher Widmung.
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