Rengsdorf ist Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, deren 14 Ortsgemeinden im Herzen des Rhein-Westerwalds liegen. Bereits seit 1889 wird Rengsdorf als Kur- und Erholungsort etabliert und verfügt deshalb heute über eine gute touristische Infrastruktur.
Der alte Ortskern liegt am historischen Brunnen, dem Bur. Lange Zeit diente der Burplatz als Bürgertreffpunkt, Waschplatz und Feuerlöschteich. Seit dem Zweiten Weltkrieg dient er als Kirmesplatz.
Unweit des Bur findet man den Römergraben, der eigentlich Frankengraben heißen müsste, denn er wurde erst nach dem Abzug der Römer angelegt, wahrscheinlich zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert. Die Reste der Wallanlage zählen zu den bedeutenden Bodendenkmälern im Westerwald. Heute ist der Römergraben mit seinem schönen Laubwaldbestand und der guten Aussicht auf das Rheintal ein beliebter Spazierweg und ein Teil des Rheinsteigs.
Am nordöstlichen Ortsrand liegt die katholische St. Kastor Kirche. Nach Einführung der Reformation war Rengsdorf zwar zunächst über Jahrhunderte evangelisch, aber mit dem aufkommenden Fremdenverkehr wurde bald auch ein katholischer Sonntagsgottesdienst gefordert. 1924 wurde dann der heutige Bau errichtet.
Überquert man von der katholischen Kirche kommend die Bundesstraße, erreicht man die evangelische Kirche, die auf 1347 zurückgeht. Der historische Kirchturm wurde in den Neubau von 1904-05 mit einbezogen, der im neugotischen Stil gestaltet und maßgeblich aus Eifeler Tuffstein gebaut ist.
Hinter der evangelischen Kirche beginnt der Kinderkräutergarten am Apfelweg. Um einen großen Zwetschgenbaum herum zieht sich eine Kräuterspirale, die zu einem kleinen Barfußweg führt. Der Weg leitet zur Naschecke mit Beerensträuchern. Weitere Höhepunkte sind das Insektenhotel und der verglaste Komposthaufen. Ein Bauchwehbeet und ein Erste-Hilfe-Beet erklären die Wirkung von Kräutern und Früchten der Natur.
Verlässt man Rengsdorf in Richtung Hardert, erreicht man kurz hinter dem Ortsausgang an der Oberen Mühle den drei Hektar großen Rhododendronpark Rengsdorf. Neben kleineren Teichen bietet die Parkanlage eine für den Westerwald einmalige Sammlung von Rhododendronsträuchern. Die Blütenpracht der über 400 Arten aus aller Welt eröffnet sich am besten bei einem Besuch im Frühling und Frühsommer. Auf der anderen Seite der Straße nach Hardert liegt im Völkerwiesenbachtal ein kleiner Damwildpark. Hier läuft der Butterpfad von Hümmerich nach Rengsdorf vorbei.
Im Süden von Rengsdorf befindet sich der Aussichtspunkt Schauinsland mit einem schönen Blick ins Neuwieder Becken, wo in Neuwied die Rheinbrücke den Rhein-Westerwald mit der Vulkaneifel verbindet. Bei klarem Wetter kann man bis zur Festung Ehrenbreitstein in Koblenz sehen.
Einen knappen Kilometer östlich vom Schauinsland reckt sich das 13m hohe Bismarckdenkmal auf. Die Bismarcksäule wurde 1902-03 zu Ehren des ersten Reichskanzlers erbaut. Sie war seinerzeit der Stolz der Bürger, die bei der Einweihung darauf hinwiesen, das erste Bismarckdenkmal im patriotischen Westerwald errichtet zu haben. Die Bismarcksäule in Rengsdorf ist eines der wenigen noch in seinem ursprünglichen Ambiente erhaltenen Denkmäler des frühen 20. Jahrhunderts. Von hier genießt man ebenfalls eine schöne Aussicht, auf das durch die Reichsgründung „geeinte Vaterland“.
Weit über die Grenzen der Gemarkung hinaus bekannt ist Rengsdorf wegen des Rengsdorfer Rock- und Blues Festivals. 1981 taten sich einige enthusiastische Jugendliche – nach dem Genuss einiger Liter Bier – zusammen und organisierten eine Party. Anders als heute, wurde das aber keine Schaumparty, Tekkno-Kiste oder Ballermann-Fete. Nein, es wurde ein gepflegter Rockmusik-Abend mit gerade einmal 100 Gästen. Zum 30. Geburtstag 2010 können die Organisatoren mittlerweile darauf verweisen, Interpreten wie Klaus Doldingers Passport, Manfred Mann‘s Earth Band, Ten Years After oder Rolling Stones Bassist Bill Wyman ins Rengsdorfer Land geholt zu haben. Immer am letzten Juli-Wochenende werden in Rengsdorf die Verstärker aufgebaut. Vormerken!
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