Es dürfte zu den bekanntesten Gedichten in deutscher Sprache gehören: Theodor Fontanes Ballade „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“. Schauplatz ist das heute zu Nauen gehörende Dorf Ribbeck, das direkt an der Bundesstraße B 5 (Berlin-Hamburg) liegt.
Wir starten am Parkplatz im Brauereiweg und wandern vorbei am Birnenpark (einem Schaugarten mit historischen Birnensorten) und der alten Brennerei zur evangelischen Dorfkirche. Ursprünglich im Mittelalter erbaut, wurde die Dorfkirche Ribbeck 1722 grundlegend umgestaltet. Ihre heutige Gestalt bekam sie dann mit der Verlängerung des Kirchenschiffes Ende des 19. Jahrhunderts. In der Dorfkirche steht der Stamm des alten Birnbaums, der aus dem Grab der Ribbecks wuchs und Grundstein der Legende und der entsprechenden Ausarbeitung zur Ballade von Fontane war.
Dann stehen wir vor Schloss Ribbeck. Schloss Ribbeck wurde 1893 im Stile des Neubarocks als zweigeschossiger Putzbau errichtet. Kräftige Gesimsbänder zwischen den Geschossen gliedern das in der Breite dreizehn- und in der Tiefe fünfachsige Gebäude. Schloss Ribbeck entstand nach der Zeit, in der die Ballade spielt. Seit 1947 ist der Kreis Eigentümer von Schloss Ribbeck. Es steht als Museum zum Werk und Leben Theodor Fontanes ebenso zur Verfügung wie als Standesamt, Restaurant und Parkcafé.
Wir spazieren weiter zur Bundesstraße, queren diese und wandern dann hinein in ein stilles Waldgebiet. Man kommt zur Trasse der Bahnlinie Berlin-Hannover und wandert weiter zum Groß Behnitzer See. Der Groß Behnitzer See entstand wie sämtliche natürlichen Seen der Umgebung nach der letzten, der Weichselkaltzeit. Von Nordosten aus Skandinavien nach Südwesten vorschiebendes Inlandeis und unter Druck stehendes zirkulierendes Schmelzwasser formten eine glaziale Rinne, die Beetzseerinne aus. Nach dem Abtauen des Gletschereises füllten sich die Becken der Rinne mit Grund- und Oberflächenwasser, sodass sich die heutige Kette mehrerer Seen bildete. Der See wird über Klinkgraben, Riewendsee und Beetzsee zur Havel entwässert.
Vom Groß Behnitzer See wandern wir durch den Wald wieder zurück zur Bundesstraße B 5 und nach Ribbeck, wo es einige Möglichkeiten zur Einkehr gibt.