Rund 1km östlich von Bad Münstereifel liegt der Stadtteil Rodert mit rund 500 Einwohnern und südwestlich des Dorfs erhebt sich der Eselsberg (440m). Der heißt noch nicht immer so. Erst in den 1970er Jahren erhielt der Bergrücken die Bezeichnung mit dem Huftier. Davor hieß er Felsennest und war untrennbar mit der jüngeren deutschen Geschichte verbunden, denn hier war ein Führerhauptquartier.
Adolf Hitler befehligte vom Führerhauptquartier Felsennest den Start des Westfeldzugs. Hitler traf am 10. Mai 1940 ein und ab dann nahm der Blitzkrieg seinen Lauf. Deutsche Truppen nahmen in nur 18 Tagen die Niederlande, Belgien und Luxemburg ein und griffen dann von den besetzten Gebieten aus Frankreich an. Am 22. Juni wurde der Waffenstillstand von Compiègne unterzeichnet. Damit war Elsass-Lothringen annektiert und 60% des französischen Gebiets besetzt. Ein guter Monat und das deutsche Heer hatte die jahrhundertelange Vorherrschaft Frankreichs gebrochen – der Mythos des Feldherrngenie Hitler nahm seinen Beginn (und endete glücklicherweise drei Jahre später in Stalingrad).
Hitlter empfing bei seinem Aufenthalt im Felsennest vom 10. Mai bis zum 6. Juni viele „Großkopferte“ der damaligen Zeit: Goebbels, Göring, Himmler, von Ribbentrop, Wilhelm Frick – sie gaben sich die Klinke in die Hand. Die Roderter selbst erhielten Kennkarten, um sich auszuweisen, wenn sie aus dem Dorf gingen oder nach Hause kamen. Der Sperrkreis I wurde bewacht von der Leibstandarte Adolf Hitler. Hitler soll gesagt haben, dass das Felsennest sein liebstes Hauptquartier gewesen sei.
1945 sprengten die Deutschen das Felsennest und nach dem Kriegsende holte sich jeder das aus den Bunkern, was er noch gebrauchen konnte. Dennoch findet man im Wald bei Rodert einige Spuren, die sich die Natur zurückerobert. Es sind Fundamente der Lagebaracke zu sehen, Reste eines Bunkers, gesprengte Brocken. Das Gästehaus für die weiblichen Schreibkräfte und der Luftschutzbunker für die Frauen ist noch erhalten. Der ehemalige Kinosaal, wo Hitler mit Gefolge die Wochenschau ansah, ist heute ein unscheinbares verklinkertes Haus in Rodert.
Heute ist nicht mehr das Militär zu Gast in Rodert, sondern die Jugend, denn Rodert ist Standort der Jugendherberge Bad Münstereifel. Im Ort findet sich die Kapelle zu den Sieben Schmerzen Mariens, die die Roderter 1958 errichteten. In die Kirche wurde die neugotische Backsteinkapelle aus dem 19. Jahrhundert integriert.
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