Eine solch lebendiges Farbenspiel bekommt nur die Natur hin. Der Lago di Pian Palù schimmert mal mehr smaragdgrün, dann wieder mehr türkis, wenn die Sonne entsprechende Strahlen schickt. Der bekannte See im Nationalpark Stilfserjoch ist aber nicht naturgegeben, sondern ein Stausee im Val di Sole. Wir umrunden nicht nur den bezaubernden See, der den Torrente Noce Nero zwecks Stromgewinnung seit den 1950ern aufstaut, sondern machen einen Höhenausflug über die Malga Paludei. Proviant für ein kleines Picknick nehmen wir mit.
Der 1935 gegründete Nationalpark Stilfserjoch dehnt sich zwischen den italienischen Regionen Trentino-Südtirol und Lombardei aus. Mit rund 1.346km² ist er der größte Naturpark im Alpenraum. Sein Symbol ist der Steinadler. Wir sind aus dem Ferienort Peio Fonti angereist. Ausgangsort ist der Parkplatz Fontanino, mit Rastbänken und Brunnenhäuschen. Das eisenhaltige Wasser soll sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Das probieren wir jetzt noch nicht aus, denn wenn es tatsächlich harntreibende und abführende Wirkung hat, kann das während der Wanderung als ungünstig wahrgenommen werden. Die Runde geht gegen den Uhrzeigersinn und wir verschaffen uns Überblick.
Wir wandern aufwärts zur Malga Paludei. Malga heißt übersetzt Berghütte. Dabei kommen wir durch Mischwald, über die Wiesen der Alpe Malga Giumella und nach rund 4,7km haben wir von ca. 1.688m bis auf etwa 2.112m an der Malga Paludei Höhe gewonnen. Davor steht auf einem Hügelchen ein Gedenkkreuz. Unterwegs haben wir einige sehr schöne Aussichten mit wunderbaren Blicken ins Tal und auf den See genossen.
Nun wandern wir talwärts, werden wieder vom Wald aufgenommen, wandern über Pfade und auch ein Stück mit dem Bachlauf Noca, den wir queren, um schließlich entlang dem Ufer des Lago di Pian Palù zu schlendern, mit sehr schönen Blicken über den Stausee. Vielleicht ist jetzt die Gelegenheit günstiger, für einen Schluck aus der Mineralquelle, für Leber, Nieren und Nerven?
Bildnachweis: Von Agnes Monkelbaan [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons