Rund um den Walchsee

Walchsee ist eine Gemeinde im Bezirk Kufstein und der Name des Gewässers mit Ferienunterkünften und Badestrand, das wir umrunden wollen. Das Gemeindegebiet erstreckt sich in den Fluren der Unteren Schranne und Kaiserwinkl, im sogenannten Tiroler Unterland. Der Walchsee ist sagenhaft.

Wo jetzt Wasser ist, sei einst Wald gewesen, mit vielen besonderen Tieren und Pflanzen und zwei Streithähnen. Das waren nicht die besonderen Tiere, sondern zwei Bauern, von denen jeder den schönen Wald für sich beanspruchen wollte, komplett. Die Zankerei ging so weit, dass sich der Himmel einmischte. Er wurde dunkel, schickte Blitz und Donner, es gab einen lauten Knall! Wo die Streithähne im Wald sich angeschrien und gekämpft hatten, sprudelte eine Quelle. Der Walchsee entstand, die zankenden Herren wurden nie mehr gesehen.

Wir starten beim östlichen Badeplatz am Walchseebach (Naturschwimmbad Seemühle). Der Walchsee gilt als einer der wärmsten Badeseen Tirols, heißt, er wird bis zu 24°C warm. Die ersten 4km der Seeumrundung mit dem Uhrzeigersinn werden wir in Tallage bleiben, streifen Wiesen und Feuchtzonen, haben Seeblick und schauen in die umliegende Bergwelt.

Auch streifen wir Ferienunterkünfte, kommen per Seestraße durch Oed südlich des Walchsees, wandern um sein Westufer, wo wir auf Camping und Freizeiteinrichtungen treffen, den Moosbach und Ramsbach. Im Bereich einer kleinen Halbinsel am Westufer ist ein Hochmoorkomplex erhalten, der bislang allerdings nicht unter Schutz gestellt wurde. Der Tourismus hat das Sagen. Auf den durch Torfabbau trocken gefallenen Untergründen hat sich eine eigentlich schützenswerte Flora entfaltet.

Dann kommen wir in den Ort Walchsee, wo die Pfarrkirche hl. Johannes mit ihrem gotischen Turm das Bild prägt. Eine Kirche hier wurde bereits 1399 urkundlich erfasst. Von außen wirkt sie eher schlicht. Im Inneren ist sie recht schmuck ausgestaltet.

Durch den Fremdenverkehr hat sich das einstige Ortsbild verändert. Wir wandern durch die Pensionen und Hotels. Es geht nun aufwärts zum Kalvarienberg und an Skulpturen vorbei, auf den Spuren eines Kunstwanderwegs, der sich mit den vier Elementen befasst: Wasser, Erde, Feuer und Luft. Im Wald erreichen wir bei 891m den höchsten Punkt und wandern die verbliebenen rund 3,3km abwärts, kommen durch Kranzach und zum Badestrand am Walchsee zurück.

Will man in der Region einen besonderen naturgeschützten Moorkomplex erleben, muss man nordwestlich von Walchsee zur Schwemm gehen, die durch Verlandung eines nacheiszeitlichen Gletschersees entstand.

Bildnachweis: Von Ecoach.at [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons