Die Bezeichnung der sogenannten Ruppiner Schweiz ist etwas irreführend, da die großen Höhen des Namensgebers bei weitem nicht erreicht werden. Allerdings befinden wir uns in Brandenburg und da scheinen andere Maßstäbe zu gelten. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall ob der einladenden Naturlandschaft, welche schon Theodor Fontane zu schätzen wusste („An jeder Stelle gleichen Reiz, erschließt dir die Ruppiner Schweiz“). So folgen wir seinen Spuren auf dem Rundweg um den Tornowsee und schweifen zusätzlich ein Stück in den Norden ab.
Die Gegend verfügt nämlich über zahlreiche weitere Seen und ausgedehnte Waldareale, die sich erkunden lassen. In diesem Fall beginnen wir erst einmal mit einer Länge von rund zehn Kilometern und überlassen zusätzliche Exkursionen der eigenen Wahl. Startpunkt ist die alte Boltenmühle, welche heute restauriert und als Hotel daherkommt. Daher lässt sich das Auto dort abstellen und ein Spielplatz für Kinder ist ebenso vorhanden. Das Restaurant lädt auf eine Mahlzeit zum Abschluss des Tages.
Die Orientierung gerät denkbar einfach, da wir den Tornowsee nun im Uhrzeigersinn umrunden (hier verläuft auch der Fontaneweg) und gegen Ende einen Schlenker zum Kalksee hinzufügen. Ziel sind keine großen Attraktionen oder Highlights zwischendurch, stattdessen gilt es, die malerischen Motive und lauschige Atmosphäre auszukosten. Wer gerne im Grünen speist, sollte darüber hinaus den Proviant ausreichend füllen, um ein kleines Picknick am Ufer zu veranstalten.
Wenn das Wetter mitspielt, dürfen die Badesachen im Gepäck nicht fehlen, denn das Gewässer ist nicht nur zum Anschauen gedacht. Fehlen die Wolken, bietet sich zudem ein Aufstieg zum Zanderblick an, welcher eine herrliche Aussicht auf die Wasseroberfläche eröffnet.
Ehe die Zeit für Speis und Trank in der einstigen Mühle gekommen ist, folgt der bereits erwähnte Umweg in Richtung Norden. Der Kalksee eignet sich ebenfalls zum Schwimmen bei entsprechenden Temperaturen – das gilt gleichsam für FKK-Anhänger. Nebenher werfen Angler ihre Ruten aus, in der Hoffnung auf den großen Fang. Schaffen Wanderer es, sich von dem reizvollen Anblick zu trennen, geht es am Binenbach zurück zum Ausgangspunkt.
Bildnachweis: Von Brunhilde Schaefer [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons