Auf den Spuren der Vergangenheit sind wir heute südlich von Fluminimaggiore unterwegs. Weiter südlich davon ist Iglesias im Südwesten von Sardinien und rund 10km westlich liegt der feine Strand von Portixeddu im Gemeindegebiet. Es gibt durch die mediterrane Macchia viel zu entdecken. Das geht schon am Beginn los, denn wir starten bei der Tropfsteinhöhle Grotta di Su Mannau, die sehr sehenswert ist.
Die rund 8.200m lange Grotta di Su Mannau ist teilweise touristisch erschlossen, liegt rund 4km von Fluminimaggiore entfernt im Kalkgestein der Terras Nieddas. Das wiederum ist ein Bergmassiv, welches mit dem Punta Conca s’Omnu seinen höchsten Punkt erreicht. Wir werden den großzügig umrunden. Die riesige Höhle hat Säle, die bis zu 30m hoch sind. Die durch Gebirgsbäche entstandene Höhle hat bis zu 8m lange Tropfsteine, die bis zu 50cm im Durchmesser erreichen können. Fundstücke in der Höhle weisen darauf hin, das im großen Eingangssaal zu Zeiten der Römer ein Wasserkult gefeiert wurde. Die Römer legten auch den Weg zum Tempel von Antas an, was die Vorstellung der heiligen Kultstätte unterstreicht. Im Rahmen von Führungen (Eintritt) kann die Höhle (16°C) besichtigt werden.
Wenn sich unsere Rundwanderung öffnet, halten wir uns rechts und folgen der antiken Römerstraße (Antica strada romana) und gelangen zum Tempel von Antas, wobei wir an Fundstellen der Nuraghenkultur vorbeikommen. Diese Kultur hat sich auf Sardinien um ca. 1600 v. Chr. während der Bronzezeit entwickelt. Nuraghen heißen deren typische Turmbauten. So entstand der Tempel der Punier auch im 5. Jahrhundert v. Chr. an einer Stelle der Nuraghenkultur im Antas-Tal, die dort ihr Heiligtum aus dem 6. Jh. v. Chr. hatten.
Als die Punier Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. ihren Tempel im Antas-Tal an der Stelle eines älteren rechteckigen Heiligtums aus dem 6. Jahrhunderts v. Chr. errichteten, war der Ort bereits von einer der sardischen Kulturen als sakral markiert. Um 38 v. Chr. rissen die Römer unter Kaiser Augustus den Tempel ab und bauten einen neuen. Man sieht bis zu 8m hohe römische Säulen, die bei der Restaurierung der Kultstätte wieder aufgerichtet wurden, und aus heimischem Kalkstein bestehen, auch sieht man Reste eines Bodenmosaiks n der Cella. Ein interessanter Ort.
Wir wandern einen Bogen um den Monte Conca s’Omnu und erreichen nach gesamt rund 7km bei 568m den höchsten Punkt der Runde, um uns herum Felsen, Wald und Strauchwerk. Auf dem Abschnitt zum Ziel wandern wir ein bisschen mit dem Riu Mannu di Fluminimaggiore.
Bildnachweis: Von Carole Raddato from FRANKFURT, Germany [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons