Runde von Lodrino zur Capanna Alpe d'Alva

Die Wanderung verlangt eine gewisse Grundfitness und den Willen, sich nach gut 5km, in denen man sich von ca. 284m bis auf 1.570m gearbeitet hat, von der herrlichen Umgebung und Aussicht in die Bergwelt belohnen zu lassen. Wir nehmen genügend Essen und Getränke mit.

Los geht’s in Lodrino (Gemeinde Riviera im Tessin). Die Alpe d’Alva ist ein Selbstversorgerhaus, 1994 in einem urigen Steinbauernhaus eingerichtet. Es wird von der Organisation Patriziato di Lordino betrieben, die sich örtlich engagiert. Im Lodrinotal gibt es auch eine tiefe Schlucht, die als „Paradies aus Stein“ beschrieben wird, mit hellgrauem Gneis und kristallklarem Wasser. In die Höhlen des Canyons kommt man nur als erfahrener Canyonist. Der Anspruch ist hoch. Lodrino liegt am Ticino und der Bach Lodrino kommt von Westen heran, um in den Ticino zu münden. Die eindrückliche Schlucht liegt am Anfang unserer Wanderung, die nahe der Kirche Sant'Ambrogio (1364) startet. Am Sakralbau sehen wir Scheinarchitektur und Reste eines Freskos.

Wir mäandern uns durch den Laubwald aufwärts, auf den Pfaden, die zur Schlucht führen. Immer weiter geht’s bergan, wir treffen auf ein Sträßchen und sind in einem Weiler, der in den Hang gebaut ist. Wir queren das Sträßchen und folgen dem Wegweiser nach links in den Hang hinauf, Ziel ist Capanna Alva. Wir schlängeln uns hinan, mit Wald und Lichtungen. Dann endlich ist es erreicht: Capanna Alpe d'Alva auf einem Almhang, von Tannen und Lärchen umgeben. Wir schauen zu den umliegenden Berggipfeln und strecken die Beine im Gras aus.

In der Höhenlage, gemäßigt absteigend wandern wir dann weiter. Dann wird es steiler absteigen, wenn wir in die Siedlung Ponte und Citto gelangen. Auf dem letzten Stück talwärts sind wir auch oberhalb des Steinbruchs von Lodrino unterwegs. Die Rundwanderung mit den abgelegenen Höfen im Wald fühlte sich ein bisschen wie eine Zeitreise an.

Bildnachweis: Von GabrielleMerk [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons