Wäre diese Wanderrunde in den Umrissen eine tropfende Uhr, würden wir auf etwa 6 Uhr am Großen Kissel starten, um 9 Uhr durch Etterwinden gehen, zwischen 11 und 12 Uhr am Schloss Wilhelmsthal Mittag machen, uns dort im Wilhelmsthaler See spiegeln, gegen Nachmittag wären wir am Ruhlaer Häuschen und würden weiter mit Waldreichtum in den Feierabend wandern.
Start ist am Waldhotel Kissel mit dem Jagd- und Forsthaus Kissel (1869) im Blockhausstil. Am Brautborn könnten wir uns erfrischen. Unterdessen haben wir den Pummpälz getroffen, den pelzigen Kobold des Thüringer Waldes, dem der Pummpälzweg gewidmet ist. Schüler einer Schnitzschule haben ihn mit Holzskulpturen ausgestattet, die auf die Thüringer Sagen zielen. „Der Brautborn“ ist eine davon. In diesem Abschnitt des Thüringer Walds gibt es zwei abgegangenen Burgen: Alt- und Neu Ringelstein. Der Sage vom Brautborn nach soll ein Ringelsteiner Ritter eine Jungfrau am Tag ihrer Hochzeit entführt haben. Das fromme Mädchen betete und es gelang ihr am Brautborn die Flucht.
Mit Laubwaldbegleitung wandern wir durch den Naturpark Thüringer Wald zur Rhönaussicht mit Blick auf das Mittelgebirge der Rhön. Nördlich ist Etterwinden, dass wir an dessen westlicher Bebauungsgrenze erwandern. Etterwinden ist ein Ortsteil der Gemeinde Moorgrund im Wartburgkreis.
Wir kommen zum Campingpark Eisenach am Altenberger See, wo sich auch Gastronomie findet. Der Altenberger See wurde im 19. Jh. vom Großherzog Karl August angelegt. Rundherum ist ein Naturlehrpfad. Der Campingpark in Wilhelmsthal im Tal der Elte gehört zu Eckhardtshausen (Gemeinde Gerstungen).
Jetzt wandern wir nach Wilhelmsthal, vorbei an Teichen, und sind sogleich vollkommen verzaubert durch das bauliche Ensemble des Schlosses Wilhelmsthal, von einem Garten umgeben. Es ist eine Mixtur verschiedener Stile, entstanden in mehreren baulichen Epochen, von 1709 bis 1934. Das einstige Residenz- und Jagdschloss des Eisenacher Herzogs Johann I. zeigt Barock, Klassizismus, Historismus und Rokoko. Man sieht zudem Verfall und Sanierungserfolge. Dass Schloss war Sommerresidenz, Kulturstätte, Lazarett und Kinderheim. Franz Liszt, Johann Wolfgang von Goethe und der barocke Komponist Georg Philipp Telemann waren zu Gast. Ein Schmuckstück der Bauten ist der Telemannsaal als Konzertsaal mit Stuckdecke.
Der Wilhelmsthaler See ist ein Staubauwerk, durch die Elte gespeist. Gegenüber ist der Jägerhof Wilhelmsthal, ursprünglich 1743 als Schlossgasthof „Zum Auerhahn“ gebaut. 1938 wurde der Gasthof neu errichtet. Er diente den politisch unterschiedlichen Gruppen. Nach der Wende verfiel er zusehends. Seit 2008 wird sich wieder drum gekümmert.
Wir wandern einen waldreichen Nordbogen und gelangen in die Nähe der Rennsteiggrotte, zu der man einen Abstecher machen könnte. Die Rennsteiggrotte ist ein natürlicher Wind- und Wetterschutz, da man in einem Felsüberhang Platz nehmen kann. Die nächste Schutzhütte heißt Zollstock. Entlang der westlichen Seite der Höhe Todtemann (582m) wandern wir in südlicher Richtung, kreuzen die L2118 und sind in Ascherbrück mit Park- und Spielplatz.
Das Ruhlaer Häuschen ist eine Schutzhütte an der Stelle wo es einst mehrere Häuschen gab, als sich hier illustre adelige Gäste der Jagd und Kurzweil hingaben. Bis zum Waldhotel Kissel sind es jetzt noch 2,2km.
Bildnachweis: Von YPS - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link
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