Rundtour von der Hohkönigsburg zum Affenberg bei Sélestat

Wir begeben uns auf historische Spuren, nicht nur die von Mauern, sondern auch der von Evolution und wandern zum Berg der Affen. La Montagne des Singes (Affenberg) ist das Zuhause von Berberaffen, in der Gemeinde Kintzheim im Elsass. Das Freigehege wurde 1969 eröffnet. Der Berberaffe steht auf der Roten Liste. Es gibt nur noch rund 8.000 Tiere in der freien Wildnis. Im elsässischen Tierpark leben rund 250 und von dort werden regelmäßig Berberäffchen ausgewildert. Für sie geht die Reise dann nach Marokko oder Algerien.

Unsere Wanderreise startet nahe der Burgen Château de l’Oedenbourg ou Petit-Koenigsbourg sowie Château du Haut-Koenigsbourg. Am Fuße der Burgen ist ein Parkplatz an der D159, am Rand des Nationalparks Ballons des Vosges. Die Hohkönigsburg bei Orschwiller entstand auf einem Kamm der Vogesen im 12. Jahrhundert, auf rund 757m. Die Ruine der Oedenburg ist etwa 200m westlich davon entfernt. Das Burgen-Duo können wir zu Beginn und/oder am Schluss der Runde besichtigen.

Die Hohkönigsburg ist ein touristischer Anziehungspunkt. Wanderer, Radler und Busladungen kommen da oben an. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg fiel das Elsass und auch die Burg an Deutschland (1871). Ihr Neuaufbau wurde von 1901 bis 1908 unter Kaiser Wilhelm II realisiert. Seit 1919 ist die Burg wieder Französisch. Der Blick fällt in die Welt, ins Elsass und die Vogesen, in die Rheintalebenen, bis in den Schwarzwald und wenn es Petrus ganz gut meint, lässt sich sogar die Alpenkette sehen.

Dann geht’s hinab und zum Punkt, wo die Runde sich öffnet, die wir gegen den Uhrzeigersinn gehen. Wir wandern leicht abwärts durch den Wald, rechterhand verläuft die D159. Unser Ziel ist der Affenberg, wobei wir am Spiel- und Parkplatz La Wick vorbeikommen. La Montagne des Singes (Eintritt) ist im Winter geschlossen. Ein Rundgang durch die Kinderstuben der Berberäffchen, die frei im Wald leben und teils recht zutraulich sind, nimmt auf jeden Fall eine Stunde in Anspruch, evtl. länger, im Gespräch mit einem Guide, beim Lesen der 3-sprachigen Infotafeln und weil die Zeit verfliegt.

Ein Stück gehen wir noch absteigend durch den Wald, bevor wir, die Burg im Blick, wieder ansteigend unterwegs sind, den Wald genießen, über Affen und Kriege philosophieren und ans Ende der Runde kommen.

Bildnachweis: Von Krzysztof Golik [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons