Sardinien einmal anders genießen wir auf der Halbtagswanderung durch das Umland von Calangianus und erreichen dabei rund 720m Höhe und einen tiefen Blick in die Vergangenheit (kleine Abstecher). Die Stadt Calangianus liegt von einigen Bergen umringt auf einer mittleren Höhe von 533m und auf dem Granit der Gallura. Markenzeichen von Calangianus ist der Kork. Das Korkmuseum gibt nähere Auskünfte. Calangianus ist nämlich nicht nur von Höhenzügen umgeben, sondern auch von Korkeichenwald.
Start ist am Gleis mit Haltepunkt, nördlich von Callangianus und südlich des Nachbarstädtchens Luras. Die schmale Spur verbindet diesen Ort mit Sassari, der Hautpstadt der gleichnamigen Provinz und gen Nordosten erreicht man per Bahn die Küstenstadt Palau. Jetzt wandern wir erstmal in die Kork-Stadt zur dortigen Piazza del popolo, dem Dorfplatz, wenn man so will. In der Stadt gibt es sogar eine Fachschule für Korkverarbeitung. Wir biegen nach rechts, um gegen den Uhrzeigersinn zu wandern. Wir kommen dem Korkmuseum nah, gehen allerdings entlang der Via Vittorio Emanuele.
Einige kleine Straßenhaken später, nach Querung der Via Tempio/Via Olbia, gelangen wir aus der Bebauung hinauf auf den Weg Vecchia Ferrovìa Monti-Calangianus. Auf dem Weg bleiben wir ein Stück, biegen nach gesamt 1,9km nach rechts, wandern durch Wald und Flur in die Gegend mit der tiefblickenden Vergangenheit und dem Gigantengrab von Pascaredda, den Tombe dei giganti. Die Gigantengräber sind die größte pränuraghische Kulturanlage Sardiniens, um die Zeit von 2.200 und 1.600 v. Chr. Ein Stück südlich davon das Nuraghe Agnu, bei einem Nuraghe handelt es sich um einen prähistorischen Turmbau. Wozu diese dienten, weiß man nicht so genau. Noch ein Stückchen entfernt ist die granitgefasste und noch aktive heilige Quelle, Fonte Sacra Li Paladini. Sie ist nicht so leicht zu finden ohne GPS.
Wenn wir wieder in der Spur sind, könnten wir einen weiteren kleinen Abstecher machen, zur versteckten Landkirche der Madonna delle Grazie. Ansonsten wandern wir den Weg einfach weiter, leicht ansteigend, an den Hang des Monte La Trona (701m), kommen über die SS127 (Strada Statale), wandern gen Norden weiter ansteigend. Nach fast 13km (ohne Abstecher gezählt) haben wir bei 722m den höchsten Punkt der Runde. Wir treffen auf einen schmalen Fahrweg, halten uns links, wandern durch Wiesen, Baumgruppen auf Granit und genießen die interessanten Landschaftseindrücke.
Es geht hinab nach Calangianus. Jetzt haben wir Gelegenheit der Pfarrkirche Santa Giusta mit der Granitfassade aus dem 14. Jahrhundert einen Besuch abzustatten, mit sehenswerten Fresken. Nebenan ist eine Ausstellung im Oratorium mit Stücken aus den vergangenen Jahrhunderten.
Bildnachweis: Von Benoît Prieur [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
Südöstlich der Stadt Pausania in der Gallura wandern wir eine Runde mit Abwechslung durch die Vegetationsformen auf dem Granitfelsen im nördlichen...