Im Mai 1999 gab es für die Sibratsgfäller ein traumatisches Naturerlebnis: Die Erde rutsche am Rindberg. Alles was auf ihr war rutsche mit, 17 Häuser und Wirtschaftsgebäude und eine Kapelle. Zur Aufarbeitung wurde die Georunde Rindberg angelegt, die bestehenden Gebäude, Kunst und Natur gleichermaßen einband, und auch als eine anspornende Lobrede auf den sozialen Zusammenhalt verstanden werden kann.
Acht Stationen entstanden, wir starten an der 8., dem Gasthof Alpenrose auf rund 1.000m. Der Gasthof rutschte 6m talwärts, die Hinterwand wurde von Erdmassen eingedrückt. Das alles wieder so ist wie jetzt, ist einem Team aus Helfern zu verdanken. Ein bisschen schräg ist das Haus immer noch.
Jetzt geht’s zur Kapelle Mariahilf. 1694 wurde die ursprüngliche Kapelle erbaut, die durch den Erdrutsch komplett zerstört wurde. Ein Zimmermann aus Sibratsgfäll baute 2007 eine neue, die auf einer doppelten Bodenplatte steht und bei Gefahr komplett demontiert werden kann. Grund für den Rutsch 1999 waren starke Regenfälle auf einen Boden, der in rund 70m Tiefe von einer wasserundurchlässigen Lehmschicht durchzogen war – so schwamm ein Stück einstiger Überzeugung vom festen Grund vielleicht davon.
Unsere Wanderung führt uns stetig bergauf durch die so friedlich idyllische Naturlandschaft, an einigen Alpen vorbei, wie der Rindberghütte, es geht durch Wald zur Lichtung mit der Alpe Fugen zur Grümpel Alpe, hinauf und an der Vögels Neualpe vorbei zur Fischers Neualpe, Bereuters Neualpe, wo wir auf rund 1.516m den höchsten Punkt nach etwa 5,5km erreichen.
Talwärts kommen wir zur Lustenauer Riesalpe mit der benachbarten Jausenstation Bergrast Wildries (1.250m). Ein schöner Ort für eine Rast mit herrlichen Blicken ins Bergpanorama mit den Gottesackerwände und dem Hohen Ifen beispielsweise. Man kann hier auch übernachten. Nach dem Bergrutsch, von dem auch diese Alpe betroffen war, baute man sie wieder auf und statt dem Stall wurde ein Stadl aufgebaut, in dem Feste ausgerichtet werden können.
Auf dem weiteren Abstieg kommen wir an einigen Stationen der Georunde Rindberg vorbei und können uns eingehender mit dem Ereignis befassen. Man sieht mit einem Abstecher „Die schiefe Tanne“, die wie ein halbes Fragezeichen aus der Weide ragt, es stehen Milchkühe vor dem Kubus mit dem Namen „Alles im Lot“. „Wohnen in der Schräge“ ist eine Installation mit Tisch und Stühlen. „Das gewanderte Haus“ verdeutlicht als Stahlinstallation einen Standort, der um 30m verschoben wurde.
Den markantesten Punkt macht sicher Felbers schiefes Haus aus, das heute eine Ausstellung zum Erdrutsch beherbergt sowie eine Info zum Naturpark Nagelfluhkette. Felbers schiefes Haus, ein einstiges Ferienhaus hat sich am Stück bewegt! Nur noch ein kurzes Stück haben wir bis zum Gasthof Alpenrose.
Bildnachweis: Von Subkoppel II - I - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 at, Link
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