Rundwandertour zum Jagdschloss Kranichstein

Nordöstlich des Darmstädter Stadtkerns verläuft diese hübsche Wanderung im Grünen, gegen den Uhrzeigersinn, ab dem Freizeitzentrum Steinbrücker Teich, durch den Wald, zur Grube Prinz von Hessen, nach Einsiedel, zum Schlosspark beim Jagdschloss Kranichstein am Backhausteich, mit Freilandlabor und Naturkundemuseum „bioversum“.

An der Dieburger Straße ist der Parkplatz beim Oberwaldhaus. Hier ist das Freizeitzentrum Steinbrücker Teich mit Wissen, Minigolf, Bootfahren, Spielplatz und Gastronomie. Der Steinbrücker Teich mit seinem kleinen Inselchen ist ein künstlich angelegtes Stillgewässer, vom Ruthsenbach gespeist. Er ist nicht sehr tief, war um 1826 sogar als Wiese verpachtet. Seit etwa 2015 hat er bleibenden Besuch aus Südamerika bekommen: Nutria hat sich angesiedelt. Das ist ein seltener Sumpfbiber.

Wir wandern ansteigend in den Mischwald, kommen über den 12km langen Ruthsenbach und in eine kleine Ecke des Naturschutzgebiets Scheftheimer Wiesen.

Quasi im Zickzack wandern wir einige Schneisen, kommen zum Teich Grube Prinz von Hessen, mit einem kleinen Badestrand, der bei Naturisten sehr beliebt ist. Die Grube war ein kleiner Tagebau, der von 1909 bis 1924 aktiv war. Bekannter großer Bruder ist die rund 2km entfernte Grube Messel, die als Fossilienfundstätte UNESCO Welterbe wurde. Grube Prinz von Hessen ist eine Station auf der Route der Industriekultur Rhein-Main.

Dann kommen wir nach Einsiedel mit Gastronomie und Events. Das malerische Ensemble liegt an der Dieburger Straße. Das Einsiedel findet sich in einem neubarocken Schlösschen von 1910. Die Straße queren wir, wanden den Poschweg, biegen nach rechts in die Bornschneise, nach links in die Kernschneise und kommen geradewegs zum Jagdschloss Kranichstein, mit Museum, Kavalierbau, Park, Backhausteich und dem Ensemble mit Bioversum und Zeughaus am Freilandlabor.

Das Jagdschloss Kranichstein im Darmstädter Stadtteil Kranichstein ist ein dreiflügeliger Renaissancebau von 1580. Landgraf Georg I. gab es in Auftrag. Zu späteren Zeiten der Parforcejagd, erkennbar an sternförmigen Schneisen im Wald, wurde es barock umgestaltet. Mehr zur Jagd erfährt man übrigens im Jagdmuseum. Im Schloss lässt sich landgräflich absteigen und im Kavaliersbau (18. Jahrhundert) speisen. Es gibt eine Schlosskapelle. Joschka Fischer hat seinen 4. Bund der Ehe auf Kranichstein geschlossen. Ein Jagdmuseum ist auch noch hier.

Südlich von Schlosspark und Teich ist der langgestreckte Bau des Jagdzeughauses: 112m lang, 25 Fensterachsen, 2-geschossig, im Stil des Barock, 1690 fertiggestellt. Hier ist das „bioversum“, ein Museum der Biodiversität, das zum Mitmachen einlädt, nebst dem Freilandlabor. Bis zum Ausgangsort ist es nur knapp 1km. Wir verweilen noch ein wenig!

Bildnachweis: Von LSDSL [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons