Rundwanderung bei Nienover im Solling

Der südniedersächsische Ort Nienover wurde in den Flecken Bodenfeld integriert und ist vom Naturpark Solling-Vogler umgeben. Bei Nienover ist die Stadtwüstung Nienover, in der vermutlich um 1180 bis zu 700 Menschen lebten. Heute finden auf dem Gelände Living-History-Veranstaltungen statt. Es gab eine Burg, Wälle und Gräben. Um 1270 wurde die Siedlung bei einem Angriff vernichtet und nicht wieder aufgebaut. An Stelle der Burg entstand das Jagdschloss Nienover (1640-1656), das allerdings nicht zu besichtigen ist.

Wir starten an der Schinkeltriftstraße, wo man parken kann, und wandern ins Reiherbachtal. Das Jagdschloss mit der Wüstung ist rechterhand. Im Wald treffen wir auf das Hutewaldprojekt. Es begann im Jahr 2000 und hat sich seitdem zu einem der größten Eichenwald-Hutewaldprojekte in Deutschland entwickelt. Der Hutewald im Solling umfasst rund 220ha. Im Wald grasen Heckrinder und Exmoorponys. Das Hauptzuchtgebiet der gefährdeten Rasse ist England.

Wir kommen durch den Wald am Carolinenteich vorbei. Kurz später öffnet sich die Runde gegen den Uhrzeigersinn. Wir wandern leicht ansteigend durch den Hutewald und kommen nach rund 3,6km an den nördlichsten Punkt der Runde und nehmen einen Richtungswechsel vor. Dem GPS folgend wandern wir durch den Mischwald und erreichen nach etwa 6,6km bei ca. 364m den höchsten Punkt. Nun wandern wir absteigend in Richtung der Weser. Wir schlängeln uns anschließend durch den Wald zum Ausgangspunkt in nördlicher Richtung zurück.

Dort suchen wir das Mittelalterhaus Nienover an der Straße Forsthaus Amelith. Das Haus wurde mit wissenschaftlicher Unterstützung eines Bauhistorikers auf einem ausgegrabenen Keller im Stil eines Fachwerkhauses um die Zeit von 1230 rekonstruiert. Hier ist der oben genannte Ort für die Live-History-Veranstaltungen. Auch wenn gerade keine Events angeboten werden, ist es doch ein sehr schönes Fotomotiv.

Bildnachweis: Von Lotte76 [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons