Rundwanderung Fröbelblick und Baropturm

Südlich und südöstlich von Keilhau, unserem Start und Ziel, erstreckt sich das bereits 1961 ausgewiesene, 143ha große, Naturschutzgebiet Dissau und Steinberg, mit einem der größten Eibenvorkommen. Keilhau ist ein Ortsteil von Rudolstadt, findet sich in einem Seitental der mittleren Saale und am Schaalbach. Die Wanderung bietet einige schöne Aussichtspunkte.

Unsere Waldwanderung durch diesen Teil von Thüringen beginnt beim Parkplatz am Schaalbach nahe dem Ortskern von Keilhau, wo wir zunächst hingehen, vorbei am Fröbel-Kindergarten. Der Pädagoge und Pestalozzi-Schüler Friedrich Fröbel (1782-1852) war 1817 in Keilhau und gründete eine Schule. Die Freie Fröbelschule arbeitet noch heute nach dessen Konzept.

An der Albert-Gerst-Straße öffnet sich die Runde, der wir mit dem Uhrzeiger folgen wollen. Sogleich geht’s hinauf, zunächst durch die Wiesenflur, dann sind wir schon im Wald des Naturschutzgebiets Dissau und Steinberg, wandern zum 473m hohen Steinberg, kommen dabei am Uhufelsen vorbei und dem Fernblick auf Eichfeld.

Den höchsten Punkt der Runde bei ca. 532m erreichen wir nach etwa 3,6km. Wir halten uns gen Westen und folgen abwärts wandernd dem Kammweg. Der führt entlang der Höhe Geiersleite (517m) und wir erreichen den Fröbelblick mit seiner herrlichen Aussicht über den Mischwald und die Wiesen im Tal. Das Denkmal aus Würfel, Walze und Kugel erinnert an den Erfinder des „Kindergartens“, der hier das Wort geprägt haben soll: „da unten im Tal gleiche alles einem Garten …“.

Wir folgen jetzt dem Alexander-Hübener-Weg zum 502m messenden Steiger. Hier ist der gemauerte Baropturm mit Zinnenkranz als Aussichtspunkt. Der Turmbau geht auf das Engagement von Schülern zurück, die den Turm dem Lehrer Johannes Arnold Barop zum 50. Dienstjubiläum 1876 widmeten. Der Turm wurde 1878 fertig und man hat einen wunderbaren Blick über den Thüringer Wald, das Schiefergebirge sowie die Ilm-Saale Region.

Nach einigen hundert Metern halten wir uns rechts, wandern ins Ilmtal, halten uns erneut rechts, wandern ostwärts mit Waldrand und Wiesen. Wir schlagen einen Bogen über den Kolmberg (481m) aufwärts durch den Wald. Dann sind wir an der 12m hohen Bismarck-Feuersäule (1899), die vom „Bund ehemaliger Keilhauer“ (einstige Schüler der Fröbelschule) errichtet wurde.

Steil abwärts, auch in Serpentinen, gelangen wir nach Keilhau zurück, kommen dabei am Fröbel-Denkmal vorbei und sehen die Wehrkirche Keilhau mit mittelalterlichem Turm und späteren Veränderungen, wie der barocken Haube zum Beispiel. Wir könnten einen Abstecher zur Fröbelschule machen, die in einem stattlichen historischen Fachwerkbau untergebracht ist.

Bildnachweis: Von Jörg M. Unger [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons